Duisburg. Dünneres Eis, spezieller Bodenbelag, Pläne für neue Kälte- und Lüftungstechnik: Das bringen die Energiesparmaßnahmen in der Eishalle in Duisburg.

Die Eissporthalle in Duisburg hat einen hohen Energieverbrauch, sie ist ein wahrer Energiefresser. Das ist gerade jetzt in der Energiekrise ein Problem. Daher haben sich die Betreiber auch Maßnahmen überlegt, um Energie einzusparen. Das Eis muss runtergekühlt werden, dazu kommen Stromkosten für Licht und Musik.

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Eishalle in Duisburg stark nachgefragt- Das sagen BesucherTom Södler, Geschäftsführer der „P+C Event- und Sportmarketing GmbH“, die die Halle von Duisburg Sport gepachtet hat und betreibt, sagt: „Um Energie einzusparen, ist die Eisfläche mittlerweile nur noch drei statt wie bisher 4,5 bis fünf Zentimeter dick. Weniger Kühlmasse bedeutet, weniger Energieverbrauch.“ Das mache für das Eislaufen keinen Unterschied.

Dünneres Eis in Duisburg: „Ein Zentimeter weniger – 15 Prozent Ersparnis pro Spieltag“

„Wir haben nur etwas nachjustieren müssen. Am Tor beim Eishockey war das Eis dann doch am Anfang immer ziemlich weit runter und nur noch zwei Zentimeter dick, weil ein Torwart viel Hin und Her scharrt“, erklärt Södler. „Da machen wir jetzt direkt etwas mehr Wasser an die Stelle.“

Tom Södler ist Geschäftsführer der „P+C Event- und Sportmarketing GmbH“, die die Eissporthalle von Duisburg Sport gepachtet hat und betreibt.
Tom Södler ist Geschäftsführer der „P+C Event- und Sportmarketing GmbH“, die die Eissporthalle von Duisburg Sport gepachtet hat und betreibt. © FUNKE Foto Services | Ant Palmer

Doch was macht ein Zentimeter eigentlich genau an Energie-Ersparnis aus? „Ein Zentimeter weniger – 15 Prozent Ersparnis pro Spieltag“, rechnet Södler vor. „Deshalb haben wir momentan auch keine Werbung im Eis liegen, da die Dicke nicht reicht. Es müsste noch ein Zentimeter obendrauf kommen. Das ist momentan aber nicht rentabel.“

Eishallenbetrieb kostet monatlich knapp unter 30.000 Euro

Für Eisläufer bedeutet das: 3,5 Zentimeter Eis sind möglich und dabei bleibe es auch erstmal, wenn sich die Preise nicht ändern. Der Eishallenbetrieb kostet monatlich knapp unter 30.000 Euro. „Dazu kommen dann noch Personalkosten. Ab dem 1. Januar 2023 steigen die Energiepreise. Was es dann kostet, müssen wir sehen“, sagt Södler.

Jürgen Dietz ist Betriebsleiter bei Duisburg Sport, betreut und organisiert den Umbau der Eissporthalle in Duisburg.
Jürgen Dietz ist Betriebsleiter bei Duisburg Sport, betreut und organisiert den Umbau der Eissporthalle in Duisburg. © FUNKE Foto Services | Ant Palmer

Die Eishalle soll künftig multifunktional genutzt werden, wird deshalb umfangreich umgebaut – bei laufendem Betrieb. Schließlich sollen die „Füchse“, die Eishockey-Cracks in der Oberliga, ihre Heimstätte nicht verlieren, betont Jürgen Dietz, zuständiger Betriebsleiter bei Duisburg Sport „Daher wird der Umbau zwar um die zwei Jahre dauern, aber wir können hier weiterhin das Eislaufen garantieren.“

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Nach dem Umbau der Eishalle soll es auch andere Veranstaltungen geben. Das können Ausstellungen oder Konzerte sein. Die formalen Voraussetzungen schafft Duisburg Sport. Dazu zählt vor allem auch der Brandschutz. Entfluchtungskonzepte müssen nachweisen, wie man Menschen bei einem Brand dann innerhalb von acht Minuten evakuieren kann.

Starke Isolierung durch speziellen Bodenbelag

Die Halle hat einen speziellen Bodenbelag bekommen, der auf das Eis gelegt wird, wenn die Halle für Veranstaltungen genutzt wird. Er sei so stabil, dass ein Lkw darüberfahren könne. Und er isoliere so stark, dass das Eis in zehn Stunden nur ein Zehntel an Temperatur verliert. Der Belag werde im neuen großen Lagerraum verstaut. Dafür wurde die Nebeneisfläche abgeschafft.

Optisch wird sich vor allem in der Halle etwas tun. „Man wird sehen, dass Geld in die Halle fließt – am äußeren Erscheinungsbild nicht direkt, weil die Dämmung der Halle sehr gut ist“, erklärt Dietz. „Aber innen wird sich einiges ändern.“ Die Halle werde deutlich moderner sein. Die Toiletten werden erneuert, damit sie barrierefrei sind. Auch die Sitze auf den Rängen werden aufgemöbelt.

Aggregate der Kältemaschinen sind 50 Jahre alt

Vor allem in die Technik wollen Betreiber und Duisburg Sport investieren. „Die Aggregate der Kältemaschinen sind 50 Jahre alt. Die neuen sollen dann Verbräuche um 30 Prozent reduzieren. Wir müssen die Verbräuche senken, damit der Erhalt gewährleistet bleibt“, sagt Dietz.

Und weiter: „Wir können das als Stadt nicht alleine stemmen und hoffen auf Unterstützung des Bundes. Wir haben einen Antrag gestellt in das aktuell laufende Bundesprogramm und hoffen auf eine Förderung von knapp sechs Millionen Euro. Im Frühjahr wird da ein Bescheid kommen.“