Duisburg. Die Sanierung der Duisburger Eishalle läuft. Sie soll nun aber deutlich umfangreicher ausfallen. Das sind die Gründe, neuen Pläne und Kosten.

Angesichts drastisch steigender Energiekosten soll die Eishalle an der Margaretenstraße in Neudorf umfangreicher als bisher vorgesehen saniert werden. Dies teilte Jürgen Dietz, zuständiger Betriebsleiter bei Duisburg Sport, dieser Redaktion exklusiv bei einem Vor-Ort-Termin mit. Geplant ist, nicht nur einen kleinen Teil der Kälte- und Lüftungstechnik zu erneuern, sondern die komplette Anlage.

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5,4 Millionen Euro kostet laut Dietz diese Maßnahme und damit fast so viel wie bisher für die komplette Sanierung mit Umbau der Halle, die künftig multifunktional genutzt werden soll, veranschlagt worden ist. Allerdings habe Duisburg Sport Fördermittel beim Bund beantragt.

Duisburg Sport hat Förderantrag für komplette Erneuerung der Kälte- und Lüftungstechnik gestellt

„Voraussichtlich im Frühjahr 2023 wissen wir, ob 75 Prozent der Kosten übernommen werden“, so Dietz. „Dann müssten wir selbst insgesamt nur unwesentlich mehr finanziell stemmen – rund sechs Millionen Euro für alle Modernisierungsmaßnahmen samt Umbau. Schließlich steht ja bereits eine Million Euro für die bisher geplante Teilerneuerung der Kälte- und Lüftungstechnik zur Verfügung.“

Bei dieser kleinen Lösung bliebe es, wenn der Bund den Förderantrag ablehnt. Dietz ist aber optimistisch und schätzt, mit komplett neuer Kälte- und Lüftungstechnik 30 bis 40 Prozent der Energiekosten an dieser Stelle einzusparen.

Energiekosten sparen: Eis ist nur noch rund drei Zentimeter dick

In gleicher Höhe soll sich die Ersparnis bei der Eisaufbereitung bewegen. Dazu ist die Eisfläche nach Angaben von Tom Södler, Geschäftsführer der „P+C Event- und Sportmarketing GmbH“, die die Halle von Duisburg Sport gepachtet hat und betreibt, mittlerweile nur noch rund drei statt wie bisher 4,5 bis fünf Zentimeter dick. „Weniger Kühlmasse, weniger Energieverbrauch“, erklärt Södler. „Und da machen ein bis zwei Zentimeter schon eine Menge aus.“

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Überlegungen, Solarzellen aufs Eishallendach zu montieren, mussten allerdings wieder ad acta gelegt werden. „Die Traglast des Dachs gibt das leider nicht her“, sagt Södler. Dietz betont allerdings mit Blick auf die Energiekosten, dass „wir so schon mit den bisherigen und geplanten Maßnahmen sehr gut aufgestellt sind“. Schließlich sei vor wenigen Jahren auch die Dämmung der Halle komplett erneuert worden.

Großangelegte Modernisierung hat im April 2022 begonnen

Im April 2022 hat nun die großangelegte Modernisierung begonnen. Der Bereich, wo früher die kleine Eisbahn war, wird derzeit zu einer Lagerhalle mit einer Fläche von rund 600 Quadratmetern umgebaut. Eine neue Entlüftungsanlage ist dort bereits installiert.

Der Bereich, wo früher die kleine Eisbahn war, wird derzeit zu einer Lagerhalle mit einer Fläche von rund 600 Quadratmeter umgebaut.
Der Bereich, wo früher die kleine Eisbahn war, wird derzeit zu einer Lagerhalle mit einer Fläche von rund 600 Quadratmeter umgebaut. © FUNKE Foto Services | Ant Palmer

Offene Bauteile und Fugen wurden außerdem verschlossen sowie erste wichtige Brandschutzmaßnahmen abgeschlossen. Brandmelde- und Sprachalarmierungsanlage sind laut Markus Farsch, Bereichsleiter bei Duisburg Sport, wieder auf Vordermann gebracht worden.

Barrierefreiheit spielt große Rolle

Dies soll in einem nächsten Schritt auch mit sanitären Anlagen geschehen, zusätzliche WCs sollen im Bereich der Schlittschuhausgabe entstehen. Auch das Thema Barrierefreiheit spielt eine große Rolle. So soll unter anderem der Bereich für die Rollstuhl-Stellplätze vergrößert werden.

All dies vor allem auch, um künftig Veranstaltungen über den Eissport hinaus zu ermöglichen. Boxkämpfe, Erotik-, Hunde- und Katzenmessen hatte es mal in der Vergangenheit in der Eishalle gegeben. Dafür ist der Betreiber wieder offen – ebenso wie für Konzerte, Firmen, Versammlungen oder Hochzeitsfeiern, um künftig „zusätzliche, überlebenswichtige Einnahmen“, wie er stets betont, in seine Kasse zu spülen.

Markus Farsch (links) und Jürgen Dietz (rechts) von Duisburg Sport haben zusammen mit Tom Södler vom Hallenbetreiber über den aktuellen Stand der großangelegten Modernisierung samt Umbau der Eislaufhalle an der Margaretenstraße informiert.
Markus Farsch (links) und Jürgen Dietz (rechts) von Duisburg Sport haben zusammen mit Tom Södler vom Hallenbetreiber über den aktuellen Stand der großangelegten Modernisierung samt Umbau der Eislaufhalle an der Margaretenstraße informiert. © FUNKE Foto Services | Ant Palmer

Die Betriebskostenzuschüsse, die ihm zwischenzeitlich aufgrund der zugesicherten Investitionen gekürzt wurden, haben laut Dietz aber mittlerweile wieder das alte Niveau. „Anders geht es in diesen Zeiten einfach nicht“, betont der Betriebsleiter von Duisburg Sport.

Er geht davon, dass alle Modernisierungs- und Umbaumaßnahmen erst 2025 abgeschlossen sind. „Wir werden immer darauf achten, dass wir den Betrieb dabei so wenig wie möglich stören und Rücksicht auf alle Beteiligten nehmen“, so Dietz.

>> EISHALLE IN DUISBURG 1971 FERTIGGESTELLT

  • Die Eissporthalle und heutige Pre-Zero-Rheinlandhalle ist 1971 fertiggestellt worden und hat laut Duisburg Sport aktuell ein Fassungsvermögen von rund 3900 Zuschauern.
  • Die Eishockey-Oberliga-Spieler der Füchse Duisburg tragen ihre Spiele in der Halle aus, die auch Heimstätte für weitere Kufenflitzer des EV Duisburg ist.
  • Der DSC Kaiserberg ist mit seinen Eiskunstläuferinnen und -läufern sowie mit Eisstocksport vertreten.
  • Darüber hinaus gibt es öffentliche Laufzeiten, samstags eine Disko und sonntags extra Familienlaufzeiten. Unter der Woche sind vor allem viele Schulklassen auf dem Eis.