Duisburg. Zum 3. Mal binnen kurzer Zeit wurde ein Geldautomat im Duisburger Norden gesprengt, und wieder war ein Roller Fluchtfahrzeug. Video zeigt Tat.

Im Duisburger Norden ist erneut ein Geldautomat gesprengt worden – und schon wieder sind die Täter auf einem Motorroller geflüchtet: Automatensprenger hatten es in der Nacht zu Donnerstag auf die Targobank-Filiale an der Friedrich-Ebert-Straße 130 (etwa Höhe Planetenstraße) im Walsumer Stadtteil Aldenrade abgesehen.

Anwohner wurden in der Nacht durch den Lärm aufgeweckt und -geschreckt: Zur Sprengung kam es nach Angaben von Polizeisprecher Jonas Tepe gegen 2.55 Uhr. Durch die Druckwelle der Detonation wurde die Fassade der Filiale stark beschädigt. „Aber die Wohnungen darüber wurden nicht so stark beschädigt, dass sie evakuiert werden mussten“, sagte Tepe am Donnerstagmorgen.

Und: Nach dem Ermittlungsstand vom Donnerstag sollen die beiden Täter keine Beute gemacht haben.

Aber: Die Verwüstung in der Bankfiliale und im direkten Umfeld ist groß. Die Scheiben des Ladenlokals zerbarsten, Splitter flogen bis auf die Fahrbahn der Friedrich-Ebert-Straße. Die Polizei sperrte die Straße in Richtung Dr.-Hans-Böckler-Straße mehrere Stunden lang auf einem Bereich von circa 100 Metern komplett für den Verkehr, gab sie gegen 12 Uhr dann wieder frei.

Die Wucht der Automatensprengung wird hier deutlich: Die Splitter flogen mehrere Meter weit.
Die Wucht der Automatensprengung wird hier deutlich: Die Splitter flogen mehrere Meter weit. © WAZ | Martin Schroers

Von der Sperrung war auch die DVG-Straßenbahnlinie 903 betroffen: Die Bahnen konnten bis voraussichtlich 13 Uhr zwischen den Haltestellen „Heckmann“ und „Dinslaken Bahnhof“ in beide Fahrtrichtungen nicht fahren. Die DVG setzte Ersatzbusse ein.

Experten der Kriminalpolizei und der technischen Kriminalprävention untersuchten die Bankfiliale. Sie wollten auch sicherstellen, dass sich kein Sprengstoff mehr vor Ort befand.

Zahlreiche Passanten blieben am Vormittag an dem belebten Platz mit zahlreichen Einkaufsmöglichkeiten vor dem Flatterband stehen, zückten ihr Handy für Fotos. „Das ist heftig. Als nächstes ist die Sparkasse dran“, orakelte eine Frau und zeigte mit dem Finger auf die nahe Sparkassen-Filiale.

Automatensprengung in Duisburg-Aldenrade: Dritte Sprengung binnen zwei Monaten, dritte Flucht auf Motorroller

Worauf sie anspielt: In der Nähe, ebenfalls an der Friedrich-Ebert-Straße, war erst im Oktober ein Geldautomat in einer Post-Filiale gesprengt worden. Wie damals waren wohl auch in der Nacht zu Donnerstag zwei Täter beteiligt und auf einem Motorroller geflüchtet. Die Ermittler prüfen Zusammenhänge zwischen den Taten.

Die Friedrich-Ebert-Straße 130 war auch am Donnerstagmorgen noch gesperrt. Wegen der Ermittlungen soll dies laut Polizei auch bis zum Mittag noch der Fall sein.
Die Friedrich-Ebert-Straße 130 war auch am Donnerstagmorgen noch gesperrt. Wegen der Ermittlungen soll dies laut Polizei auch bis zum Mittag noch der Fall sein. © WAZ | Martin Schroers

In sozialen Netzwerken kursiert ein anderthalbminütiges Video, das anscheinend ein Anwohner aufgenommen hat: Es zeigt die Targobank-Filiale, viel Rauch und mutmaßlich die beiden Täter. Auf den Aufnahmen ist auch zu sehen, wie die beiden dunkel gekleideten Männer auf dem Motorroller flüchten.

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Polizeisprecher Tepe sagte, die Aufnahmen seien „anscheinend authentisch“. Zugleich warnte er erneut davor, solche Aufnahmen in sozialen Netzwerken zu verbreiten. Tepe verweist auf das Hinweisportal der Polizei – https://nrw.hinweisportal.de – und hofft, „dass auch dort Fotos und Video hochgeladen werden“.

[Lesen Sie auch: Drei Automatensprengungen: Wer ist das Duo mit Motorroller?]

Im Duisburger Norden war es die dritte Geldautomatensprengung binnen zwei Monaten: Erst am 3. Oktober war ein Automat in der Volksbank-Filiale an der Pollerbruchstraße in Röttgersbach gesprengt worden. Die Geschäftsstelle der Volksbank Rhein-Ruhr hatte dabei starken Schaden genommen. Auch in diesem Fall sucht die Polizei nach zwei Tätern, die mit einem Motorroller geflohen sein sollen.

Fahndung in Duisburg: Polizei bittet um Hinweise

  • Die Polizei Duisburg fahndet nach den Automatensprengern und prüft, „ob es zwischen den Taten einen Zusammenhang gibt“, so Tepe.
  • Die Ermittler des Kriminalkommissariats 14 bitten Zeugen, die Hinweise zu verdächtigen Personen geben können, sich unter der Nummer 0203 2800 zu melden.
  • Fotos und Videos zu den Automatensprengungen in Duisburg können auf https://nrw.hinweisportal.de hochgeladen und so an die Polizei übermittelt werden.