Duisburg-Homberg. Zum ersten Mal in seiner Geschichte hat der KGV Homberg auf seinem Gelände einen Weihnachtsmarkt organisiert. Warum das ein voller Erfolg wurde.
Weihnachtsmärkte mit liebevoll gemachtem Handwerk gibt es zurzeit sehr viele. Eigentlich nichts Besonderes. Aber manchmal eben doch. Dann nämlich, wenn es die erste Veranstaltung dieser Art ist. Das Prädikat konnte der Kleingartenverein „Homberg“ e.V. am Sonntag für sich verbuchen. Die Idee von Steffi Sander, der Ehefrau des neuen Vorsitzenden, stieß auf großes Interesse. Bis auf einen einzigen der 22 Kleingärtner machten alle ausnahmslos mit. Und die, die nicht mitmachten, hatten eine triftigen Grund: Es stand eine große Geburtstagsfeier in der Familie an.
Alle Mitglieder des KGV Homberg legten sich kräftig ins Zeug
Den frischen Wind bringt der neue Vorsitzende Stefan Sander (40) in den Verein. Er hat erst seit zwei Monaten dieses Amt inne, sprüht aber vor neuen Ideen und hat die Gabe, die Mitglieder mitzunehmen. So waren alle begeistert und bereit, ihren Teil zu einem gelungenen Weihnachtsmarkt beizutragen. Und das in einer sportlich kurzen Zeit. Denn die Idee, wie man für das in die Jahre gekommene Vereinsheim Geld sammeln kann, kam tatsächlich erst vor sechs Wochen. Da hieß es dann für alle Mitglieder: Ärmel aufkrempeln und schöne Sachen gestalten, die anderen Freude machen und die gekauft werden.
Schon am Eingang leuchtete ein großer Stern, daneben eine Einladung an alle, die den festlich geschmückten Kleingarten besuchen wollten. Manche Hecken waren mit Leuchtbändern versehen, auch freundlich glänzende Schneemänner und Tannenbäume luden zum Bummeln ein. Alle Stände waren so verziert, dass sie Licht in den dunklen Novembersonntag brachten. Schön verpackt hatten die fleißigen Frauen und Männer ihre handgefertigten Angebote. In hübsches Papier mit lila Bändern und Sternchen waren süße Köstlichkeiten gesteckt. Direkt zu Beginn der Weihnachtsmeile lockte ein Geschenkkorb, den man gewinnen konnte, wenn man ein Los gekauft hatte. Gefüllt mit frischem Gemüse aus dem Garten, Pflanzen, Marmelade und mehr war der Korb. Plätzchen, Liköre, frisch belegte Brötchen, gebrannte Mandeln und Spritzgebäck konnten die Gäste kaufen.
Der frühere Vorsitzende Jindrich Gutsmann hatte sich eine Weihnachtsmütze aufgesetzt, seine Ehefrau Christel leuchtete sogar selbst. Sie hatte sich mit einer LED-Kette dekoriert. Zu wirklich fairen und kleinen Preisen boten Jennifer Nitsch und Andre Thurow Wichtel, niedliche Babypumphosen und Handwärmer an. An anderen Ständen gab es bemalte Steine oder Holzplatten und leuchtende Flaschen. Natürlich war dafür gesorgt, dass sich die Gäste auch von innen wärmen konnten. Den Glühwein konnte man für 2,50 Euro erstehen und dazu frische Waffeln genießen.
Auch Helma Peiser, die Imkerin, war mit einem Stand dabei. Sie bot Honig von ihren drei Bienenstöcken an, die auf dem Gelände ihren Platz haben. Sie ist seit 2013 begeistert von Bienen, hörte im Bienenmuseum in Rumeln-Kaldenhausen einen Vortrag zum Thema, machte einen Kursus und trat in den Bienenverein Baerl ein, um viel Wissen von anderen Imkern zu erfahren. Sie bot eine ganze Palette an Produkten an, die mit den fleißigen Bienen zusammenhängen: Außer Honig gab es selbstgedrehte Bienenwachskerzen und -bäume, Windlichter aus Wachs und Seife, die Helma Peiser ebenfalls selbst hergestellt hat.
Besuch vom Nikolaus durfte nicht fehlen
Als es nach 17 Uhr dunkel wurde, kam für die Kleinen sogar der Nikolaus. Wie sich herausstellte, kann der 1. Vorsitzende auch das. Er schlüpfte in ein Weihnachtsmannkostüm, hatte einen großen Sack bei sich, und es dauerte nicht lange, da war eine riesige Kinderschar um ihn versammelt. Die ganz Kleinen machten ganz große Augen, die etwas Älteren gingen gelassener mit dem Rauschebart tragenden Mann um. Denn der hatte viele Süßigkeiten für die etwa 50 Kinder dabei. Vier Runden machte der heilige Mann, er war bei den jüngsten Besuchern ausgesprochen begehrt.
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Der erste Kassensturz am Tag nach dem Weihnachtsmarkt ließ Stefan Sander sehr hoffnungsvoll in die Zukunft blicken. Denn in den nächsten Jahren heißt es für den Verein: Sparen. „Das Vereinsheim ist mächtig in die Jahre gekommen und muss repariert werden. Eine Mauer wartet auf eine Erneuerung und innen gibt es feuchte Wände. In den nächsten drei Jahren müssen wir Geld zurücklegen, um dann eine große Sanierung stemmen zu können.“