Duisburg. Marcel und Pascal Gurk sind Fußball-Influencer. Ihre Tricks am Ball werden millionenfach geklickt. Zur WM in Katar haben sie ihre eigene TV-Show.
Marcel und Pascal Gurk macht am Ball so schnell niemand was vor. Die Geschwister lieben den Fußball. Das zeigen die Duisburger auf ihren Social-Media-Kanälen und teilen in kurzen Videosequenzen ihre Tricks mit dem runden Leder. Oft an ihrer Seite sind Fußball-Stars wie Manuel Neuer oder Mario Götze.
„Was ist das für eine wilde Zeit?“, fragt Marcel Gurk, der fast schon ungläubig auf das schaut, was im Leben der Geschwister passiert. Der 25-Jährige ist Fußball-Freestyler, kunstvoll jongliert er mit dem runden Leder wie kaum ein anderer. Er ist in dieser Disziplin zweifacher deutscher Meister. Sein Können am Ball bringt ihn um die ganze Welt. Tausende begleiten ihn dabei auf Social Media (Instagram: marcelfreestyle).
Pascal Gurk: Mit Fußball-Tricks zu über drei Millionen Followern
Noch mehr Reichweite vereint sein zwei Jahre jüngerer Bruder Pascal. Der Ex-Spieler des VfB Homberg hat 3,1 Millionen Follower auf TikTok. Auf der Plattform teilt der Fußballer Videos, in denen er Tricks mit dem Ball erklärt. Für junge Menschen ist das Entertainment, gleichzeitig regen die Sequenzen zum Nachmachen an.
Fußballstars lassen es sich nicht nehmen, in den Videos des 22-Jährigen aufzutreten. So etwa Jude Bellingham und Marco Reus vom BVB oder Jonas Hofmann von Borussia Mönchengladbach. Letztgenannter gehört bei der umstrittenen WM in Katar zum Kader der deutschen Nationalmannschaft.
Gurk-Brüder mit Fußball-Show bei Magenta-TV zur WM in Katar
Nicht in Katar, sondern in einem TV-Studio in Ismaning, nördlich von München, sind auch Marcel und Pascal Gurk „hautnah“ bei der Weltmeisterschaft dabei. Für Magenta-TV stehen die Duisburger vor der Kamera und führen täglich durch die sogenannte „Reaction Show“ – mit Gästen, etwa den Bundesliga-Profis Max Kruse oder Anthony Modeste, reagieren sie auf das Spielgeschehen, es gibt Challenges und über TikTok kann mitdiskutiert werden.
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Es ist der Versuch, lineares TV und Social Media zu kombinieren, um ein junges Publikum vor den Bildschirm zu locken. Die Duisburger sind dafür die idealen Gesichter, erreichen sie doch als Fußball-Influencer über Social Media millionenfach die Generation Z.
Duisburger sind Markenbotschafter für Adidas
Das Potenzial hat nicht nur die Telekom, sondern haben viele Unternehmen für sich entdeckt. Influencer werden letztlich so zu menschlichen Werbeplattformen und sind gleichzeitig, und das ist entscheidend, die Typen von nebenan. Pascal und Marcel Gurk haben jüngst sogar einen Werbedeal mit Adidas ergattert. Sie sind jetzt Markenbotschafter des Sportartikelherstellers, der sich von der Reichweite der Ballkünstler einen Werbeeffekt erhofft.
Über Geld reden die Duisburger zwar nicht, von ihren Social-Media-Auftritten können sie aber leben. Bis Dezember 2021 hat Pascal Gurk mit dem VfB Homberg in der Regionalliga West gegen Vereine wie Rot-Weiss Essen oder Preußen Münster gespielt. Dann hat der Verteidiger seinen Vertrag aufgelöst, um sich ganz seiner Social-Media-Karriere zu widmen. „Am Ende hat die Zeit gefehlt“, sagt er.
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Duisburg ist „Aufladeort“ für die Social-Media-Stars
„Wir haben keinen Manager“, erklärt Marcel, der sich schon mit 12 Jahren dem Freestyle gewidmet hat. Ihre Vermarktung, die Termine – alles planen die Brüder selbst, unterstützen und filmen sich gegenseitig, sagt der studierte Sport-, Event- und Medienmanager. Beide haben schon Bücher über ihre Fußballtricks veröffentlicht. Werbedrehs in Dubai, mit der deutschen Nationalmannschaft im Trainingslager im Oman – all das sind „Träume, die aktuell wahr werden“, schwärmen die Geschwister. Für junge Menschen wollen sie eine Motivation sein, an ihren Zielen festzuhalten.
Ihre Zeit in Duisburg ist durch die Reisen mehr und mehr „weniger geworden“, sagt Pascal Gurk. Und doch bleibe die Stadt an Rhein und Ruhr ihre Heimat und ihr „Aufladeort“. Diese Momente sehen die Zuschauer dann aber nicht, denn private Einblicke gewähren die Brüder bewusst kaum. Der Fußball soll bei ihren Auftritten im Mittelpunkt stehen und das, was sie durch viel Training am Ball können.