Duisburg-Altstadt. Die archäologische Zone hinter dem Duisburger Rathaus macht derzeit keinen guten Eindruck. Nun soll die Stadtverwaltung ein Konzept erarbeiten.
Der archäologische Bereich hinter dem Rathaus am Alten Markt soll von der Stadt neu konzipiert werden – das wünscht sich die Fraktion „Junges Duisburg/FDP“. Damit treffen die Politiker einen Nerv, schließlich wird gerade überlegt, wie sich die Altstadt entwickeln und welche Rolle dabei die Stadtgeschichte spielen soll.
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1983, pünktlich zum 1100. Geburtstag der Stadt, waren die Ausgrabungen einer der Höhepunkte im Jubiläumsjahr. In einem Leitungsgraben der Stadtwerke Duisburg waren drei Jahre zuvor, im Sommer 1980, auf dem Alten Markt zahlreiche Schichten entdeckt worden, die bis in die römische Zeit zurückreichen. Zu sehen ist heute eine alte Markthalle samt Nebengebäuden. Zur Zeit von Gerhard Mercator befand sich dort das Akademische Gymnasium. „Duisburg setzt sich viel mit Industriekultur auseinander, aber die Geschichte ist viel älter“, erklärt FDP-Politiker Frank Albrecht und erinnert an die Kaiserpfalz. Später entstand schließlich die Idee, die archäologische Zone einzurichten. Sie wurde 1990 eingeweiht.
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„Leider wurde die Zone immer wieder von Vandalen heimgesucht, Vitrinen wurden aufgebrochen, archäologische Fundstücke gestohlen und Informationstafeln zerstört“, heißt es in dem Antrag von „Junges Duisburg/FDP“. „Es ist eine Schande, dass neben dem Rathaus alles so zugemüllt ist.“ In der Tat liegen auf dem Grund der Fläche alte Trinkpäckchen, Essens-Verpackungen oder achtlos weggeworfenes Papier. „Eine der wichtigsten archäologischen Fundstätten in Deutschland ist zu einem Schandmal im Herzen der Altstadt verkommen“, sagt Marcel Witt (Junges Duisburg). Ob dieser Bereich wirklich eine bundesweite Bedeutung hat, zweifelt Dr. Gabriele Siegert von Bündnis 90/Die Grünen zwar an und nennt die Einschätzung „sehr lokalpatriotisch“, allerdings unterstützt ihre Fraktion das Ansinnen ebenfalls.
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Junges Duisburg und die Liberalen schlagen vor, dass die Relikte fachgerecht restauriert und konserviert werden sollen. Zudem soll der Ort museumsdidaktisch erschlossen und in die Dauerausstellung des Kultur- und Stadthistorischen Museums mit einbezogen werden. Ebenso wichtig sei aber auch, Unbefugte am Zutritt zum Denkmal zu hindern.
Der Oberbürgermeister soll nun ein Konzept vorlegen.