Duisburg. Schüler und Lehrer der Herbert-Grillo-Gesamtschule in Marxloh fühlen sich bedroht. So will die Stadt Duisburg die Probleme angehen.
Der Hilferuf der Herbert-Grillo-Gesamtschule in Duisburg-Marxloh hat die Behörden aufgeschreckt. Nach „Lagebesprechungen“ sollen sich nun kurzfristig „Polizei und Ordnungsdienste engagieren“, berichtet Max Böttner, Pressesprecher der Stadt.
In Absprache mit der Schule wolle man einen temporären Sicherheitsdienst an der Schule einrichten. Parallel sollen mit dem Jugendamt und dem Kommunalen Integrationszentrum „präventive Maßnahmen“ eingeleitet werden.
[Nichts verpassen, was in Duisburg passiert: Hier für den täglichen Duisburg-Newsletter anmelden.]
Das Immobilien-Management Duisburg (IMD) prüfe den Bau eines Zauns um das Schulgelände und die Installation von Videokameras. Beides sei allerdings schwierig. Eine öffentliche Straße führt mitten über das Schulgelände, dadurch haben auch Schulfremde ungehindert Zutritt.
Das IMD will die Errichtung von Schutzzäunen prüfen
„Um die Abgrenzung des Schulgeländes zu erreichen, ist ein Antrag auf Änderungen in Bebauungs- oder Fluchtlinienplänen erforderlich. Erfahrungsgemäß ist eine solche Änderung ein langwieriger Prozess, der mehrere Jahre beanspruchen kann und dessen Ergebnis offen ist“, schreibt Pressesprecher Max Böttner.
„Gleichzeitig muss zur Einrichtung einer Zaunanlage die vorhandene Mauer hinsichtlich Statik, Sicherheit, Denkmalschutz usw. überprüft werden. Die entsprechende Prüfung ist durch das IMD veranlasst.“
Videoüberwachung wegen Datenschutz schwierig
Ähnlich schwierig dürfte es beim Thema Videoüberwachung werden: „Das Thema Videoüberwachung auf städtischen Grundstücken ist datenschutzrechtlich ein sehr sensibles Thema und kann nur mit einer konkreten Begründung erfolgen. Vorher muss sichergestellt werden, dass andere Schutzmaßnahmen gescheitert sind“, erklärt Böttner.
Derzeit wird die ehemalige Frankenschule überwacht, nachdem dort immer wieder Brandstifter aktiv waren, die auch durch regelmäßige Kontrollgänge nicht gebremst werden konnten. Diese Schule ist allerdings eine Bauruine. Die Grundschule Brückenstraße, die regelmäßig Opfer von Vandalismus wird, darf wegen des laufenden Schulbetriebs aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht videoüberwacht werden, begründet die Stadt Duisburg.
Der Landesbeauftragte für den Datenschutz NRW betont, dass lediglich das Hausrecht eine Videoüberwachung über einen bestimmten Bereich rechtfertigt, der befriedet ist. Allerdings werden die Regelungen gerade überarbeitet.
Krise an der Grillo Gesamtschule
