Duisburg. „Monkey Town“ will der „tollste überdachte Spielplatz“ in Duisburg und Umgebung sein. Ob das stimmt? Wir haben mit Kindern den Test gemacht.

Klettern, rutschen, springen und „jederzeit sorglos spielen“ – was die niederländischen Betreiber auf ihrer Homepage verkünden, klingt vielversprechend. Das „Monkey Town“, dass vor wenigen Monaten in Kaßlerfeld eröffnet hat, sei das „schönste und aufregendste Indoor-Spielparadies in Deutschland“, so die vollmundige Beschreibung. Tatsächlich hat der Spielplatz, der auf 1000 Quadratmetern in einem ehemaligen Autohaus an der Max-Peters-Straße entstanden ist, eine Menge zu bieten – auch aus Kindersicht.

Gefürchtet und geliebt: der Klettervulkan im „Monkey Town“ in Duisburg

Ziemlich steil: der Klettervulkan im „Monkey Town“.
Ziemlich steil: der Klettervulkan im „Monkey Town“. © Tina Halberschmidt

„Das Beste ist das große Trampolin“, findet die neunjährige Matilda. Ihr Bruder Moritz hat es vor allem der Vulkan angetan. „Weil man da hochklettern und runterrutschen kann“, so der Fünfjährige mit leuchtenden Augen. „Du bist da aber am Anfang nicht selbst runtergekommen und Papa musste dir helfen“, entgegnet Matilda. Sie zeigt ihren Ellenbogen: „Ich hab da so eine Wunde, wie eine Verbrennung. Das ist auch auf dem Vulkan passiert.“

[Duisburg-Newsletter gratis abonnieren + Seiten für Duisburg: Stadtseite + Blaulicht-Artikel + MSV + Stadtteile: Nord I Süd I West + Themenseiten: Wohnen & Immobilien I Gastronomie I Zoo]

Auch interessant

Der große, meterhohe Klettervulkan ist eine der beliebtesten Attraktionen im „Monkey Town“. Gerade den kleineren Kindern bereitet er aber auch Probleme. Hochkommen ist relativ einfach, doch der Vulkan ist sehr steil, und das Hinunterrutschen erfordert eine Menge Mut. Immer wieder sitzen oben auf dem kleinen Podest Kinder, die nach Mama oder Papa weinen. Zum Glück kann ihnen meist schnell geholfen werden.

Übersichtlich angeordnet und gut einzusehen

Der Spielbereich ist übersichtlich angeordnet, und auch von den meisten Plätzen im Elternbereich gut zu sehen. Kleinere Kinder sollten aber stets begleitet werden, um die Sicherheit zu garantieren – nicht nur wegen des Vulkans.

Die niederländische Betreiberfirma „24 Indoor“ haben wir per Mail für ein Statement angefragt, aber keine Reaktion erhalten.
Die niederländische Betreiberfirma „24 Indoor“ haben wir per Mail für ein Statement angefragt, aber keine Reaktion erhalten. © FUNKE Foto Service | Tanja Pickartz

Auch an den Ausgängen der Rutschen am Kletterparcours können leicht gefährliche Situationen entstehen. Denn: „Da rutschen alle Kinder ganz schnell runter, und wenn da andere Kinder hochklettern, können Unfälle passieren. Da ist echt viel Trubel“, beschreibt Matilda. Für sie gäbe es eine einfache Lösung: „Am besten wäre, wenn da einer vom Monkey Town aufpassen könnte. Oder es Schilder gäbe, dass das Hochklettern verboten ist. Wie im Irrland.“ Das ist ein riesiger Spielplatz in Kevelaer am Niederrhein, der mit über 80 Attraktionen wirbt. Matilda ist dort gerne.

Weitere Check-Punkte in der Übersicht:

Atmosphäre: Grün ist die vorherrschende Farbe im „Monkey Town“. Der gesamte Spielplatz ist einem Dschungel nachempfunden. Besonders schön aus Elternsicht sind die gemütlichen Sitzbereiche: Mama und Papa können in Lounge-Möbeln Platz nehmen und entspannen, wenn der Nachwuchs versorgt ist.

Sauberkeit: Das „Monkey Town“ ist insgesamt sehr sauber, auf dem Teppichboden kann man problemlos und ohne Ekelgefühle auf Socken laufen.

Essen/Trinken: Eigene Speisen und Getränke dürfen nicht mitgebracht werden, ausgenommen ist Obst, Gemüse und Babynahrung, die vor Ort in der Mikrowelle erwärmt werden kann. Warme und kalte (Fast-Food-)Speisen wie Frikandel, Pommes und Chicken Nuggets, aber auch frische Laugenbrezel können in einem großzügig gestalteten Essenbereich geordert und abgeholt werden. Praktisch sind die SB-Stationen, an denen am Bildschirm bestellt und direkt mit Karte bezahlt werden kann.

Auch interessant

Für längere Aufenthalte lohnt sich die Getränke-Flatrate, die allerdings ausschließlich stilles Wasser und zuckerhaltige Zusätze beinhaltet, die sich die Kinder selbst in Plastikbecher (!) abfüllen können. Diese können nach dem Besuch mit nach Hause genommen werden. Zum Recyclen können die Becher auch auf Wunsch nicht zurückgegeben werden, viele der Trinkgefäße landen deswegen direkt im Müll. Das gibt Punktabzug bei der Nachhaltigkeit! Immerhin: Der leckere Latte Macchiato aus der Maschine wird im Glas und mit einem Holzlöffel serviert.

Sanitäre Einrichtungen: Für Jungs/Männer und Mädchen/Frauen gibt es je zwei Toiletten. Diese werden nach Aussage des Personals einmal pro Stunde und auf Nachfrage gereinigt. Trotzdem lag zum Zeitpunkt unseres Tests viel Klopapier am Boden. Moritz hat das aber nichts ausgemacht: „Ich fand es nicht ekelig, ich kann ja auch im Stehen Pipi machen.“ Matilda findet die Toiletten nur „so mittel“. Die Neunjährige vermisst Desinfektionsspray, „um die Klobrille sauber zu machen“.

Preise: Kleinkinder (ein und zwei Jahre) zahlen sechs, Kinder (ab drei Jahre) 8,90 Euro, Erwachsene und Begleitpersonen 4,50 Euro. Für alle, die öfter kommen, lohnt sich eine Zehnerkarte. Diese kostet 49 für Kleinkinder oder 65 Euro für ältere Kinder, gilt an allen „Monkey Town“-Standorten (in Deutschland: Bergheim, Dortmund, Duisburg und Leipzig) und ist unter Geschwistern übertragbar. Sonstige Ermäßigungen zum Beispiel mit der Familienkarte der Stadt gibt es nicht.

Öffnungszeiten: Das „Monkey Town“ hat montags bis freitags von 9 bis 18 Uhr geöffnet, am Wochenende und in den Schulferien von 10 bis 19 Uhr.

Fazit: Und – ist das „Monkey Town“ nun wirklich der „tollste überdachte Spielplatz von Duisburg und Umgebung“? Was sagen die Kinder? „Im ‚Bobbolino‘ in Krefeld gibt es auch noch Karussells, das finde ich super“, sagt Matilda. Das „Monkey Town“ ist für sie aber trotzdem erste Wahl, „weil ich mir selbst Getränke nehmen kann“. Moritz schwärmt hingegen von dem „großen Hüpfkissen mit aufgeblasenen Stangen, an die man heranspringen kann“, die er in der „Tobebox“ in Oberhausen entdeckt das. „Die sind wirklich toll“, sagt der Fünfjährige. „Aber der Vulkan im ‚Monkey Town‘ ist das Beste“, findet er. Auch für Matilda ist der Kletterberg ein echtes Highlight. „Aber ich würde ihn sicherer machen und eine Treppe anbauen, über die kleinere Kinder runtergehen können.“

>> Keine Reaktion vom Betreiber

Den Eintritt für den Spielplatz-Test hat die Redaktion bezahlt. Die niederländische Betreiberfirma „24 Indoor“ haben wir per Mail für ein Statement angefragt, aber – wie schon im Dezember – keine Reaktion erhalten. Weitere Informationen gibt es auf der „Monkey Town“-Homepage.