Duisburg. Die Uni (UDE) hat nach zwei Jahren Corona-Pause Erstsemester im Audimax begrüßt. Auf sie warten ein voller Campus, aber auch Sorgen. Eine Umfrage.
Das erste Mal in einem vollen Hörsaal. Vorne spricht die Professorin, in den mittleren Reihen fragen sich zwei Studentinnen leise: „Soll ich mit Papier und Stift mitschreiben? Oder mit meinem Tablet? Oder muss ich überhaupt?“ Und von hinten kommt ein Papierflieger geflogen.
Am Dienstag spürten viele Duisburger Studierende erstmals in ihrem Leben Uni-Atmosphäre. Die Universität Duisburg-Essen (UDE) hat ihre Erstsemester im prall gefüllten Duisburger Audimax begrüßt. In den vergangenen beiden Jahren war diese Veranstaltung coronabedingt ausgefallen. Entsprechend überrascht waren die neuen Studierenden vom belebten Campus.
Die Hoffnungen und Sorgen der Duisburger Erstsemester
„Es ist ungewohnt, so viele Leute zu sehen. Während des Abis habe ich viel Zeit alleine zu Hause oder in Kleingruppen in der Schule verbracht“, sagt der 18-jährige Tobias Färbers am Dienstag. Er beginnt nun sein BWL-Studium in Duisburg. Für ihn ändert sich viel mit dem Studienbeginn: „Das große Uni-Gelände, die vielen Leute, die ich nicht kenne, die ganze Selbstständigkeit. Ich hoffe, ich finde mich hier zurecht.“
Ähnlich geht es seinem künftigen Kommilitonen Fabio Ingel (18): „Hoffentlich behalte ich auf dem Campus die Übersicht“, sagt er. Er freue sich darüber, dass die Uni nun wieder in Präsenz stattfindet: „So lernt man besser neue Leute kennen als zu Hause vor dem Bildschirm.“
Darauf hofft auch Sam Tober (18), ebenfalls künftiger BWL-Student: „Man sorgt sich natürlich darüber, ob man in einer neuen Stadt neue Freunde kennenlernt. Dass jetzt wieder alles in Präsenz stattfindet, hilft dabei aber bestimmt.“
BWL-Studentin Nisanur Tasdelen (18) sagt: „Ich hätte nicht gedacht, dass hier so viele neue Studierende sind.“ Auch ihre künftige Kommilitonin Jolina Landfermann (18) fühlt sich von der Erstsemesterbegrüßung noch etwas erschlagen: „Ich muss mich erst mal zurechtfinden.“ Sie pendelt während des Studiums zwischen Bottrop und Duisburg, ebenso wie Katrin Kruse (18), die sich auf ihr Politik-Studium freut: „Das macht bestimmt Spaß mit den vielen neuen Menschen, die man hier kennenlernt.“
Universität Duisburg-Essen plant Wintersemester in Präsenz
Dass es die Erstsemester noch schwer haben, sich auf dem Campus zu orientieren, sagt auch Sophie Feiber. Sie ist Sprecherin des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA) und war am Dienstag bei der Begrüßungsfeier dabei. Sie sagt: „Die Erstis schauen sich gerade noch alle um und viele kommen auch auf den AStA zu und fragen, wo sie hinmüssen und wo bestimmte Gebäude sind.“ Trotzdem freuten sich die meisten Erstsemester auf ihren Studienbeginn in Präsenz.
Darauf bezog sich Uni-Rektorin Prof. Dr. Barbara Albert in ihrer Begrüßungsrede im Audimax: „Heute beginnt für die meisten von Ihnen ein neuer Lebensabschnitt. Solche Tage bleiben für immer in Erinnerung.“ Die Studierenden würden an der Uni neuen Strukturen begegnen – „vor allem die ganzen Freiheitsgrade“.
Albert sicherte zu: „Wir planen das kommende Semester in Präsenz, denn wir sind der Überzeugung, dass ihre Anwesenheit für ein gutes Studium gegeben sein muss.“ Sie hoffe, dass die Studierenden umso engagierter sind: „Bringen Sie sich ein und lernen Sie Ihre Dozierenden und Kommilitonen kennen.“
>> So viele Erstis beginnen im Winter ihr Studium in Duisburg
- „Wir rechnen in diesem Jahr mit rund 4500 Erstsemestern“, sagt Uni-Sprecherin Jennifer Meina. Damit wären es in etwa so viele wie im vergangenen Jahr. Die endgültige Zahl werde erst später im Jahr erhoben.
- Insgesamt gibt es 68 öffentlich-rechtliche Universitäten und Hochschulen in NRW. Nach Schätzungen der Hochschulen beginnen 87.000 Personen im Wintersemester 2022/2023 ihr Studium in NRW.