Duisburg-Hochfeld. Die Räume der Alten Feuerwache in Hochfeld standen lange leer. Nun treffen sich hier Senioren. Wie der Stadtteil die Feuerwache nutzen kann.
Jahrelang standen die Räume der Alten Feuerwache in Hochfeld überwiegend leer – nur die benachbarte Grundschule nutzte das Gebäude, das einmal ein soziokulturelles Zentrum war, noch. Ab und zu öffneten sich die Türen für Veranstaltungen. Nun will die Arbeiterwohlfahrt (Awo) dauerhaft für neues Leben sorgen. Vor einigen Tagen wurde die Feuerwache als Beratungs- und Begegnungszentrum eingeweiht. Künftig könnten sich Senioren zum Kaffeetrinken oder Frühstücken treffen. Wer möchte, kann stricken oder Skat spielen. Klar ist allerdings auch: Nach einer längeren Corona-Pause müssen sich Ehrenamtliche und die älteren Besucher erst wieder neu finden. Zu einem ersten Kaffeetrinken kamen immerhin fünf Senioren.
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Über dem ehemaligen Schriftzug „Café Mondial“ hängt jetzt ein Schild der Arbeiterwohlfahrt. Bisher fanden die Angebote in den Räumen des Seniorenheims an der Karl-Jarres-Straße statt. Doch in den vergangenen Pandemie-Jahren standen diese nicht zur Verfügung. SPD-Ratsfrau Andrea Demming-Rosenberg setzte sich schließlich dafür ein, dass die Awo zur Friedenstraße ziehen konnte. Das stieß allerdings nicht bei allen auf Zustimmung. Viele Initiativen hätten sich wieder ein soziokulturelles Zentrum mit offenen Räumen gewünscht – so wie es früher einmal war.
Duisburger Hauptfeuerwache befand sich bis in die 1990er Jahre in Hochfeld
Verein eröffnet „Zentrum für Kultur“ in Duisburg-HochfeldBis Mitte der 90er Jahre war die Duisburger Hauptfeuerwache an der Friedenstraße untergebracht. Als die Wehr auszog, gab es viele Ideen, wie das Gebäude genutzt werden sollte. 2001 wurde das Haus in das Förderprogramm „Soziale Stadt NRW“ aufgenommen und zu einem Kulturzentrum entwickelt. Die Eröffnung fand 2006 statt. Es traten zahlreiche Comedians auf, es fanden Theaterprojekte mit Kindern aus dem Stadtteil statt, Weltmusik-Partys wurden veranstaltet. Doch 2010 musste der Betreiberverein Insolvenz anmelden, die Stadt in der Folge 2,1 Millionen Euro Fördermittel zurückzahlen. 2019 ging das Haus an die Gebag.
„Die Stadt Duisburg sieht vor, dass es in Hochfeld ein Beratungs- und Begegnungszentrum (BBZ) geben soll. Deshalb gab es enge Grenzen, wo wir hinziehen können“, erklärt Jens Rockhoff, Leiter der ambulanten Dienste bei der Awo und somit zuständig für die BBZ. Er verweist darauf, dass der große Saal immer noch für sogenannte Brauchtumsveranstaltungen zur Verfügung steht – buchbar ist dieser über die Gebag. Die Miete, erklärt Gebag-Sprecherin Lisa Melchior, werde je nach Veranstaltung abgesprochen.
Ehrenamtler können sich beim Awo-Team melden
Der vordere Bereich der Feuerwache, der früher einmal Gastronomie war, wurde noch einmal mit einer verschiebbaren Trennwand unterteilt. Die Theke verschwand, die Küche kann man nun schließen. „Wir wollen auf die Hochfelderinnen und Hochfelder zugehen und fragen, welches Angebot sie sich wünschen“, sagt Giulia Droll. Die gelernte Altenpflegerin leitet das Beratungs- und Begegnungszentrum. Um sich für Beratungsgespräche zurückzuziehen, gibt es ein separates Büro.
„Wir würden uns wünschen, dass sich Ehrenamtler aus allen Kulturen finden, damit wir möglichst viele Menschen in Hochfeld ansprechen und erreichen“, sagt Giulia Droll. Sicher ist, dass demnächst zum Beispiel Spaziergänge durch den Stadtteil angeboten werden sollen. Geöffnet ist montags bis freitags. Wer Interesse hat, mitzumachen, kann sich bei Giulia Droll per E-Mail melden: droll@awo-duisburg.de Telefonische Infos gibt’s unter der Rufnummer 0203 440 05 829
>> So viele Kinder und Senioren leben in Hochfeld
Der Stadtteil Hochfeld ist ein ausgesprochen junger Stadtteil. Stand Juni 2022 lebten in Hochfeld 4246 Jungen und Mädchen bis 18 Jahren. 972 davon sind zwischen sechs und zehn Jahren, 1395 zwischen zehn und 16 Jahren.
2956 Hochfelder gehören zur Generation 60 plus. 991 davon sind 75 Jahre und älter.