Duisburg. Das Street Food Festival lockte drei Tage lang in den Duisburger Landschaftspark. Wie die kulinarische Weltreise an 35 Ständen ankam.

Bei einem Wechsel aus Sonne und Regen hat das dreitägige „Street Food Festival“ im Landschaftspark Nord am Samstag einen gemütlichen Auftakt genommen. Es lockt noch bis Montagabend an die 35 Stände zwischen Gebläse- und Gießhalle.

Am Samstagmittag stehen zwischen den Platten der Piazza Metallica noch einige Pfützen vom letzten Regenschauer, in denen sich die Sonne spiegelt. Aber die Tische und Bänke sind vom umsichtigen Helferteam schon trocken gewischt. Drumherum bereiteten sich in den 35 Trucks und Ständen die Köchinnen und Köche darauf vor, die Geschmacksnerven ihrer Gäste herauszufordern.

Da wird kräftig frittiert, gedämpft, geräuchert und geschwenkt. Es duftet nach italienischem Schweinefleisch mit Kräutern, nach frisch gebackenen schwedischen Zimtschnecken und nach venezolanischen Arepas, Maisfladen mit Rindfleisch, schwarzen Bohnen und Fetakäse.

Street Food Festival im Landschaftspark Duisburg-Nord: großes Veggie-Angebot

Beim Smokin Maple BBQ freut sich Archie Öndög über die Wetterberuhigung. „Na also, bestes Street-Food-Wetter, die Leute kaufen alle erst fürs lange Wochenende ein und dann kriegen sie Hunger und kommen zum Futtern zu uns“, sagt er gut gelaunt.

Er öffnet einladend den Smoker, in dem die mit Speck umwickelten Baconbombs für die Burger seit geschlagenen achteinhalb Stunden bei kleiner Hitze vor sich hin brutzeln. „Je langsamer das geht, desto mehr Wasser kann das Fleisch binden, guck mal hier“, lockt er und drückt sanft auf eine der Rollen. Planmäßig beginnt der Saft sofort zu rinnen.

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Vielfältiges kulinarisches Angebot vor einzigartiger Kulisse: Nach dem Regen am Samstagvormittag trudelten Besucherinnen und Besucher beim Street Food Festival ein.
Vielfältiges kulinarisches Angebot vor einzigartiger Kulisse: Nach dem Regen am Samstagvormittag trudelten Besucherinnen und Besucher beim Street Food Festival ein. © FUNKE Foto Services | Oliver Müller

Wer da keinen Appetit bekommt, dem ist nur mit dem großen Veggie-Angebot zu helfen. Wie wäre es zum Beispiel mit handgemachten Kartoffelecken oder mit Blätterteig, Rucola, Tomaten, Seitan und Gewürzen aus der israelischen Fusion-Küche? Der fröhlich quietschbunte Stand wirbt mit dem Slogan „Made in Heaven“.

„Ich hole mir am liebsten was von den rein vegetarischen Ständen“, sagt Kundin Janette Grahls, die versucht, möglichst vegan zu leben, „da kann ich sicher sein, dass da nix Tierisches drangekommen ist.“ Sie lässt sich mit einer Portion Manakish nieder.

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Schokoladentod und Urlaubserinnerungen

Aus den Boxen tönt der Reggae-Klassiker „I shot the Sheriff“. In einem Liegestuhl in der Sonne genießt Samuel Krämer mit geschlossenen Augen einen „Death by Chocolate“-Cake vom amerikanischen Dessertwagen. Seine Frau Sandra hat sich für die frittierten Churros mit Zimtzucker entscheiden, wegen der Urlaubserinnerungen an Valencia. „Absolut himmlisch“, so beschreiben beide knapp das Desserterlebnis. „Aber ob wir danach auch wieder aufstehen können, ist noch nicht raus.“

Im Selbstversuch schmeckt der kreolische Eintopf Gumbo von den Cajun Kings mit winzigen Wildfangkrabben, kreolischer Wurst, Stangensellerie, Paprika und Tomaten angenehm frisch und ist längst nicht so scharf wie vermutet.

Dafür spuckt der Tischnachbar nachhaltig Feuer. Der hat wohl beim Sambal (indonesische Gewürzsauce) zu den balinesischen Saté-Spießen mit Erdnusssauce zu großzügig hingelangt. Er fächelt und grinst schon wieder, ihm ist nichts passiert, was ein kühles Bier zum Nachtisch nicht kurieren könnte.

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Viel Frittiertes und ein gut gelauntes Team

Frittieren ist schwer angesagt auf dem Fest. „I belive I can fry“, steht selbstbewusst an einem Wagen. Der Glaube, dass alles frittierbar ist, scheint weit verbreitet. Dabei finden sich auch Zutaten im heißen Ölbad wieder, mit denen man dort nicht unbedingt gerechnet hätte: Es gibt frittierte Burger und sogar in Tempura-Teig und Panko (japanisches Paniermehl) knusprig frittierte Sushi-Rollen. Und bei „Little Munchkin“ kann jeder, der sich traut, frittierte Mars- oder Snickers-Riegel mümmeln. Das macht sofort Lust auf Espresso, vielleicht ein schlechtes Gewissen, ganz bestimmt aber warme Caramelsauce ans Kinn. Die Zubereitung wird am Stand transparent erläutert: „In unseren Teig kommt nur Mehl, Ei, Liebe, Einhornkot und Feenstaub rein“.

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Ob es am Feenstaub liegt oder am Sonnenschein, auffällig ist die gute Laune des ganzen Teams. Vom Parkplatzwächter über den Barista bis zum Burgerschmied sind alle Festivalmacher fröhlich, gesprächig und aufgeschlossen. Das färbt auf die Besucher ab, die gern ein Stündchen länger bleiben und die großartige Atmosphäre genießen.

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Street Food Festival auch am Tag der Deutschen Einheit

  • Das „Street Food Festival“ im Landschaftspark Duisburg-Nord hat auch am Sonntag, 2. Oktober, und am Montag, 3. Oktober, geöffnet.
  • Am Sonntag ist an den Trucks und Ständen von 12 bis 22 Uhr Betrieb, am Montag, dem Tag der Deutschen Einheit, von 12 bis 20 Uhr.
  • Der Eintritt zum Festival ist kostenlos. Der Landschaftspark liegt an der Emscherstraße. Vor Ort sind kostenlose Parkplätze und freundliche Einweiser vorhanden. Die nächstgelegene Bushaltestelle heißt DU-Landschaftspark Nord.