Duisburg. Die Eissporthalle in Duisburg soll multifunktional werden. So viel teurer wird der Umbau. Wann er starten soll und was künftig geplant ist.
Die Eissporthalle in Duisburg soll modernisiert und in Zukunft über den Eissport hinaus multifunktional genutzt werden. Entsprechende Pläne gibt es bereits seit 2014. Aufgrund offizieller Einwände hinsichtlich eines fehlenden Leitsystems auf dem Boden für Blinde hatte das Land NRW einer Nutzungsänderung der Halle aber erst 2020 zugestimmt. Im Oktober desselben Jahres hatte die Stadt mit Kosten von 2,5 Millionen Euro für die erforderlichen Baumaßnahmen kalkuliert. Passiert ist in Corona-Zeiten seitdem aber wieder nicht viel. Der Rat soll nun am Montag, 14. Februar, für die Modernisierung der Halle abschließend grünes Licht geben. Klar ist: Der Umbau wird viel teurer.
Wie aus der entsprechenden Ratsvorlage hervorgeht, beläuft sich das Investitionsvolumen nun auf gut 5,5 Millionen Euro. Diese bittere Rechnung muss Duisburg Sport, statt des Immobilen-Managements Duisburg (IMD) mittlerweile für das Bauvorhaben zuständig, „nach neuerlicher Betrachtung“ aufmachen. Demnach ist es mit einer brandschutztechnischen Sanierung, der Errichtung von barrierefreien Besucherplätzen, WC-Anlagen und Parkplätzen allein nicht mehr getan.
Eissporthalle Duisburg: Modernisierung soll nun gut 5,5 Millionen Euro kosten
So habe sich herausgestellt, dass die Lüftungsanlagen die technischen Anforderungen und baurechtlichen Vorgaben nicht mehr erfüllen und erneuert werden müssen. Zudem seien die Ammoniak-Kälteanlagen zur Eiserzeugung aufgrund des fortgeschrittenen Alters in einem „schlechten Gesamtzustand“. Sie entsprechen demnach „schon seit längerer Zeit nicht mehr den heutigen Anforderungen an eine moderne, funktionale, energetische und sichere Anlagentechnik“. Ausfälle sollen sich häufen. Auch hier müssen also neue Anlagen her.
Die höheren Planungs- und Baunebenkosten, da mittlerweile bisher beteiligte Fachplanungsbüro nicht mehr bestehen und damit verbundene neue Aufträge, haben laut Stadtverwaltung außerdem zum deutlich höheren Investitionsvolumen beigetragen. Dazu komme eine Steigerung der Baupreise von 2014 zu 2021 um allein rund 1,3 Millionen Euro.
Pape: Zusätzliche Veranstaltungen sind überlebensnotwendig
Ralf Pape, der die Halle mit seiner „p+c event- und sportmarketing GmbH“ von DuisburgSport gepachtet hat und betreibt, wird nicht müde zu betonen, wie wichtig die Investitionen sind. Schließlich sind ihm die Betriebskostenzuschüsse sukzessive gekürzt und im Gegenzug von DuisburgSport zugesichert worden, die Verluste durch zusätzliche Veranstaltungen in der eisfreien Zeit kompensieren zu können. „Das ist für uns überlebensnotwendig“, stellt Pape fest.
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Andernfalls könne er die Halle nicht mehr betreiben. Dann müsste dies, so steht es ebenfalls in der Ratsvorlage, DuisburgSport beziehungsweise die Stadt in Eigenregie übernehmen – mit jährlichen Kosten bei einem weiteren Betrieb der Halle in der jetzigen Form von mindestens 700.000 Euro, so die Prognose.
Die SPD-Fraktion hat bereits angekündigt, die Modernisierungspläne mittragen zu wollen. Dann würde DuisburgSport dafür einen Betriebskostenzuschuss in Höhe von rund fünf Millionen Euro erhalten. Die Kosten werden demnach auf die Jahre 2022 und 2023 aufgeteilt.
Beginnen soll der Umbau in der nächsten eisfreien Zeit. Die neuesten Brandschutzauflagen zu erfüllen, steht laut Pape ganz oben auf der Prioritätenliste. „Ich rechne damit, dass wir Ende März, Anfang April 2022 mit den ersten kleineren Arbeiten, die keiner größeren Ausschreibung bedürfen, starten können.“
Umbau soll 2023 abgeschlossen sein
Der komplette Umbau soll im nächsten Jahr abgeschlossen sein. „Ich hoffe, dass wir zum Saisonstart 2023, also im September, soweit sind“, sagt der Betreiber der nach seinen Angaben 3800 Besucher fassenden Eissporthalle. „Erste Veranstaltungen wären dann 2024 möglich. Aber diese Pläne sind schon sehr ambitioniert.“
Neuer Name für die Eissporthalle DuisburgKonzerte, Messen, Versammlungen, Hochzeiten, Firmenfeiern – Pape ist für jede Veranstaltung offen, die möglich beziehungsweise genehmigungsfähig ist. In früheren Jahren hatte es neben dem Eissport unter anderem Boxkämpfe, Erotik- sowie Katzen- und Hundemessen in der Halle gegeben. Auch dies kann sich Pape wieder sehr gut vorstellen.
>> EISSPORTHALLE IN DUISBURG 1971 FERTIGGESTELLT
- Die Eissporthalle und heutige Pre-Zero-Rheinlandhalle an der Margaretenstraße in Neudorf ist 1971 fertiggestellt worden und Teil des Sportparks Duisburg.
- Die Eishockeyspieler der Füchse Duisburg tragen dort ihre Heimspiele in der Regionalliga-West aus.
- Neben öffentlichen Laufzeiten sind auch Eiskunstläuferinnen und -läufer wie vom DSC Kaiserberg in der Halle aktiv – ebenso Fans des Eisstockschießens.