Duisburg. Bomben-Verdacht: Das neue Straßenverkehrsamt in Duisburg wird später fertig. Wurde das Gelände vor Baubeginn nicht untersucht? Das sagt die DIG.
Der Neubau des Straßenverkehrsamts an der Theodor-Heuss-Straße in Duisburg-Neumühl wird drei Monate später als geplant fertig (wir berichteten). Dies hatte sich nach Angaben der zuständigen Duisburger Infrastrukturgesellschaft (DIG) bereits kurz nach der Grundsteinlegung Anfang Mai 2022 herausgestellt. Der Grund: Es habe einen Verdacht auf Kampfmittel, auf Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg, im Boden gegeben, der laut DIG erst nach aufwendiger Prüfung ausgeräumt werden konnte.
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Nun wird Kritik laut. Warum wurde das Grundstück nicht vor Baubeginn untersucht?, fragt etwa Leser Rolf Basse. Es sei doch hinlänglich bekannt, dass im gesamten Stadtgebiet noch Blindgänger aus Kriegszeiten liegen.
Neubau des Straßenverkehrsamts in Duisburg verzögert sich: DIG wehrt sich gegen Vorwurf
DIG-Sprecher Andreas Bartel hat zu dem Vorwurf nun Stellung bezogen. „Natürlich wurden die bekannten Verdachtsmomente auf dem Grundstück im Vorfeld in Zusammenarbeit mit dem Kampfmittelräumdienst Düsseldorf überprüft“, so Bartel.
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Die Verzögerung sei durch einen zusätzlichen Verdachtsmoment mitten auf dem insgesamt 8364 Quadratmeter großen städtischen Grundstück „im Rahmen der gesetzlich vorgegebenen Sondierungsbohrung“ entstanden, erklärt der Sprecher. „Hier konnte bei einem Pfahl von insgesamt 161 untersuchten Bohrpfählen der Verdacht in 11,5 Metern Tiefe nicht ausgeräumt werden und musste aufwendig nachlaufend aufgegraben und überprüft werden.“
Diese Art der Überprüfung könne immer erst in der Bauphase durchgeführt werden, und dieses Risiko trage jeder Bauherr – nicht nur in Duisburg, sondern in ganz Deutschland.