Duisburg. Gaspreis-Schock für viele Pflegeunternehmen: Der Vorstand des Christophoruswerks in Duisburg schlägt Alarm. So teuer wird es für die Bewohner.
Die Ruhrgebietskonferenz Pflege sieht „im Schlagschatten von Energiekrise und Inflation“ eine Kostenlawine auf die Pflegeunternehmen und deren Kunden zurollen. „Wenn die Politik nicht endlich aufwacht, implodiert das gesamte Pflegesystem“, so Ulrich Christofczik, Sprecher der Initiative, einem Zusammenschluss von rund 40 öffentlichen und privaten Pflegeunternehmen aus dem gesamten Ruhrgebiet. Er ist gleichzeitig Vorsitzender des Evangelischen Christophoruswerks, in Duisburg der stadtweit größte Träger mit Angeboten in der Altenpflege.
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„Unser Gaslieferant hat uns gerade eine Preiserhöhung von über 1000 Prozent angekündigt“, berichtet Christofczik. Bislang habe das Christophoruswerk für seine Einrichtungen auf dem Pflegecampus in Duisburg-Meiderich 340.000 Euro jährlich für Gas bezahlen müssen. Das aktuell günstigste Angebot für die gleiche Verbrauchsmenge liegt bei 3,8 Millionen Euro.
Gaspreise drastisch gestiegen: Christophoruswerk in Duisburg schlägt Alarm
„Bislang musste jeder Bewohner und jede Bewohnerin bei uns maximal 180 Euro pro Monat für Gas und Strom bezahlen“, so Christofczik. „Ab dem kommenden Jahr werden das 900 Euro sein. Die Preissteigerungen für Wäsche, Mahlzeitenversorgung und Verbrauchsmaterialien kommen noch oben drauf. Das kann niemand mehr bezahlen!“
Er warnt: Die Gründe für die jetzt absehbaren Kostensteigerungen seien nicht durch schnelle Adhoc-Maßnahmen zu kompensieren. „Die Politik hat in den letzten Wochen und Monaten Entscheidungen getroffen, ohne sich über die finanziellen Konsequenzen auch nur annähernd im Klaren zu sein. Die Zeche zahlen in naher Zukunft die Pflegebedürftigen und die sowieso schon stark belasteten Kommunen.
Er fordert ein Sondervermögen für die Pflege, „um den Kollaps zu verhindern.“ Schließlich seien schon heute fast zwei Drittel der Bewohner in seinen Einrichtungen Sozialhilfeempfänger.