Duisburg. Teststrategie: Warum die Ruhrgebietskonferenz-Pflege mit Sprecher Christofczik vom Christophoruswerk in Duisburg Minister Lauterbach attackiert.
Für die Ruhrgebietskonferenz-Pflege spitzt sich das Chaos und der Ärger über die Neureglungen zu den Corona-Tests rund um die Pflege zu. Ulrich Christofczik, Sprecher der Arbeitgeberinitiative aus 40 öffentlichen und privaten Pflegeunternehmen und Vorstand vom Christophoruswerk in Duisburg, findet klare Worte in Richtung Karl Lauterbach. Der Bundesgesundheitsminister hatte eine Verschärfung von Kontrollen und Maskenpflichten in Pflegeeinrichtungen gefordert.
Auch interessant
„Uns reicht es, Herr Lauterbach!“, so Christofczik. „Pflegeheime sind keine Verwahranstalten! Wir brauchen endlich eine Perspektive für unsere Mitarbeitenden und die Menschen, die bei uns leben. Diese Panikmache mit Blick auf die Corona-Sommerwelle raubt uns die letzte Motivation und macht den Menschen, die bei uns leben, Angst.“
Harte Kritik aus Duisburg an Minister Lauterbach
Während sich Lauterbach als Mahner inszeniere, werden die Mittel für die von ihm geforderten Tests in Altenheimen durch die neue Bundestestverordnung zum 1. Juli um fast 30 Prozent gekürzt, so die Kritik. Die Ruhrgebietskonferenz-Pflege fürchtet, „dass das Chaos um die neue Testverordnung und die Einführung einer Eigenbeteiligung zu einem Ansturm auf die Pflegeeinrichtungen führen wird“.
[Straßenbahn- und Buslinien der DVG in fünf Minuten mit Schulnoten bewerten: zum DVG-Linien-Check]
Der damit verbundene Aufwand könne aber seit dem 30. Juni nicht mehr über den sogenannten Pflegerettungsschirm abgerechnet werden. Dieses Instrument, über das die Träger der Altenpflege den coronabedingten Mehraufwand geltend machen konnten, sei abgeschafft worden.
Hohe Impfquoten in den Pflegeheimen
Gleichzeitig seien in den Einrichtungen und Diensten der Mitglieder aus der Ruhrgebietskonferenz-Pflege rund 98 Prozent der Bewohnerinnen und Bewohner durch eine Impfung geschützt. Fast 99 Prozent der Beschäftigten haben sich demnach zudem freiwillig immunisieren lassen. „Da fehlt uns schon lange von der Politik ein ernst gemeintes Dankeschön“, so Christofczik. „Stattdessen werden wir mit der Debatte über weitere Kontrollen und Impflücken unter Generalverdacht gestellt.“
Die Pflegearbeitgeber fordern von der Bundesregierung, „dass sie eine eigene Schutz- und Teststrategie vorlegt, die vor und nicht in den Einrichtungen greift“.