Duisburg. Die Corona-Fallzahlen an Schulen in Duisburg steigen langsam an. So wollen Schulen gemeinsam auf Hotspots in Bezirken reagieren.
Die Corona-Pandemie nimmt in der dritten Schulwoche in Duisburg ganz langsam wieder Fahrt auf. In der Statistik, die das NRW-Schulministerium führt, steigen die Infektionszahlen sowohl in der Schülerschaft als auch bei den Lehrkräften, bewegen sich insgesamt anteilig aber noch unter einem Prozent.
Karl Hußmann von der Leibniz-Gesamtschule beobachtet, dass Erwachsene stärker betroffen sind als Kinder, „die Zahlen bei ihnen sind verhältnismäßig höher, aber insgesamt haben wir keinen Stress“. Das gelte auch für die anderen Gesamtschulen, berichtet der stellvertretende Schulformsprecher. Es gebe genug Coronatests, so dass man schnell reagieren könne, wenn ein Kind Symptome zeige. Auch die Elternhäuser werden bemustert und „das klappt gut“.
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Dennoch haben sich die Gesamtschulleiter für den Herbst und Winter vorbereitet, um die ihnen gewährte größere Handlungsfreiheit nutzen zu können. In Videokonferenzen wollen sich die Schulen bezirksweise absprechen, um bei stark steigenden Fallzahlen sublokal und standortbezogen entscheiden zu können. „Für Eltern ist es schwer nachzuvollziehen, wenn eine Schule auf Wechselunterricht setzt, die Nachbarschule in den Distanzunterricht geht und die dritte in Präsenz bleibt“, beschreibt Hußmann. „Wir wollen uns beraten lassen und dann an einem Strang ziehen.“ Auch für die Teilnahme anderer Schulformen sei man offen.
Das alles werde nach den Herbstferien zum Thema werden, ebenso die Frage, wie kalt es in den Schulen wird, wenn am Wochenende die Heizungen aus bleiben und ab montags die Fenster zum Lüften aufgerissen werden, umreißt der Schulleiter das kommende Szenario.
Verteilung der Corona-Selbsttests klappt gut
Dr. Wibke Harnischmacher vom Mercator-Gymnasium berichtet zum „Jetztzustand: Es geht.“ Die monatliche Versorgung mit Selbsttests klappe gut, „die Kinder gehen verantwortlich mit dem Thema um“.
Die Zahl der Fälle sei gering, kein Vergleich zum Frühsommer, als die Maskenpflicht fiel, die Infektionszahlen stiegen und der Vertretungsplan zum Kunststück wurde. Aktuell werbe die Schule bei den Stufen- und Elternversammlungen dafür, eine Maske zu tragen, bei den hohen Temperaturen der letzten Zeit mache das aber nicht jeder, „und wir haben keine Handhabe“.
Die Schulformsprecher hatten zu Beginn des Schuljahres berichtet, dass sie wie vom Ministerium angeregt überwiegend aufs Lüften setzen und nicht davon ausgehen, dass viele freiwillig eine Maske tragen werden. Allerdings setzen sie darauf, dass überall da, wo es besonders vulnerable Personen gibt, aus Rücksicht ein Mund-Nasenschutz getragen werde.https://www.waz.de/staedte/duisburg/coronatests-und-masken-so-starten-die-schulen-in-duisburg-id236107713.html
>>SO VIELE KINDER UND LEHRER SIND MIT CORONA INFIZIERT
- Laut Schulministerium, das die Corona-Zahlen an den Schulen in NRW nach Städten und Kreisen sortiert festhält, waren in der Woche vom 22. bis 28. August in Duisburg 428 Schülerinnen und Schüler bestätigt mit Corona infiziert, in der Vorwoche waren es 362 Kinder und Jugendliche. In Quarantäne befanden sich 59 (Vorwoche 50) von insgesamt 59.283 Schülern.
- An der Umfrage nehmen nicht immer alle Schulen teil. In der 34. Kalenderwoche meldeten 112 von insgesamt 129 Schulen ihre Zahlen.
- Bei den Lehrkräften fehlten laut Erhebung von insgesamt 4082 wegen einer bestätigten Infektion 78. Sieben waren in Quarantäne und 91 wegen der Pandemie nicht im Präsenzunterricht einsetzbar.
- Landesweit waren zum Stichtag 24. August 14.859 Schülerinnen und Schüler mit Corona infiziert – von über zwei Millionen. Der Anteil beträgt 0,73 Prozent. Bei den Lehrerinnen und Lehrern sind 2385 bestätigt infiziert sowie 567 in Quarantäne.
- Die Statistik dürfte ein großes Dunkelfeld haben. Denn die Verantwortung für regelmäßige Tests liegt in den Händen der Eltern, eine Maskenpflicht gilt nicht. Erkrankte Kinder ohne Symptome fallen daher erstens nicht auf und können zweitens alle anderen anstecken.