Duisburg. Eine Gruppe junger Männer attackierte im Hauptbahnhof einen jungen Duisburger. Der Prozess ist nun beendet, es blieben aber Fragen offen.
Warum ein junger Duisburger (16) in der Nacht zum 28. August 2021 im Hauptbahnhof von einer Gruppe junger Männer angegriffen wurde, konnte ein Verfahren vor dem Jugendschöffengericht des Amtsgerichts am König-Heinrich-Platz nicht aufklären. Fest stand am Ende nur, dass er aus lauter Angst vor den Drohungen und Übergriffen der Verfolger in ein Gleisbett sprang – und dort verprügelt wurde.
Das Opfer kam mit blauen Flecken davon. In diesem Zusammenhang waren ein 19 Jahre alter Walsumer und ein 21 Jahre alter Dinslakener wegen gemeinschaftlicher Körperverletzung angeklagt. Der 21-jährige Dinslakener schwieg zu den Vorwürfen. Und tatsächlich war ihm eine direkte Beteiligung an dem Vorfall nicht nachzuweisen.
Angriff in Duisburg: Die meisten Zeugen blieben dem Verfahren fern
Denn die meisten Zeugen, einschließlich des Geschädigten, sahen offenbar keine Notwendigkeit, ihren Zeugenladungen zu folgen oder sich mit einem triftigen Grund zu entschuldigen. Das Gericht verhängte eine Reihe von Ordnungsgeldern. Der einzige junge Mann, der den Weg in den Zeugenstand fand, erinnerte sich zwar daran, dass der Geschädigte auf dem Gleis Schläge bekam. Den Dinslakener hatte er nicht in Erinnerung. Das Verfahren gegen den 21-Jährigen wurde eingestellt.
Der zwei Jahre jüngere Duisburger hatte bereits zu Prozessbeginn zugegeben, den Geschädigten mit einer Schreckschusspistole an der Flucht gehindert und ihn weiter bedroht zu haben, als der von Mittätern im Gleisbett geschlagen wurde. Das Jugendschöffengericht verurteilte den 19-Jährigen wegen gemeinschaftlicher Körperverletzung, Nötigung und Verstoßes gegen das Waffengesetz.
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Da sich die Richter aber nicht sicher waren, ob man beim Angeklagten bereits die vom Gesetz geforderten sogenannten schädlichen Neigungen feststellen kann, wurde die Entscheidung über die Verhängung einer Jugendstrafe zur Bewährung ausgesetzt. Das Verhalten des 19-Jährigen im nächsten halben Jahr wird für die endgültige Entscheidung über seine Strafe die entscheidende Rolle spielen.