Duisburg. Tierrechtler haben am Sonntag im Zoo Duisburg im Delfinarium gegen die Delfin-Haltung protestiert. Zoo beklagt, sie hätten die Tiere gefährdet.

Mit einem Sprung ins große Wasserbecken des Delfinariums haben am Sonntagnachmittag im Zoo Duisburg vier Tierrechts-Aktivisten gegen die Delfin-Haltung dort protestiert. Sie waren mit Neopren-Anzügen bekleidet und hielten Transparente aus dem Wasser.

„Delfine zurück ins Meer!“ war auf den Transparenten zu lesen. Und die Forderung „We are not Entertainment“ - Delfine sind nicht für Show-Zwecke da. Zwei weitere Aktivisten dokumentierten die Protestaktion von den Zuschauerreihen aus, teilte am Sonntagabend die Polizei auf Nachfrage mit.

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Delfin-Vorführung lief, als die Aktivisten plötzlich ins Becken stiegen

Die 15-Uhr-Vorführung lief gerade, als vier Aktivisten über die Absperrung ins Wasser stiegen und dort die Transparente entrollten, teilte ein Zoo-Sprecher am Abend auf Anfrage mit. Der Zoo erstattete Anzeige. Der Sprecher geklagte: „Die Aktivisten haben das Tierwohl der Delfine gefährdet.“

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Mit mehreren Streifenwagen war die Polizei zum Zoo Duisburg ausgerückt. Laut Zoo seien über 1000 Zuschauer im Delfinarium gewesen. Mitarbeiter hätten die Delfine unmittelbar „in Sicherheit gebracht“ und sie in „den hinteren Bereich der Anlage gebracht“, teilte der Zoo am Abend in einem Statement mit. „Wir sind froh, dass unsere Delfine nicht zu Schaden gekommen sind“, berichtete der Zoo. Deshalb habe wie am Sonntag vorgesehen gegen 17 Uhr eine weitere Vorführung ganz normal stattfinden können, sagte der Sprecher.

Strafanzeigen auch wegen Verstoßes gegen Bildrechte

Die Polizei war knapp eineinhalb Stunden im Zoo, bis die Aktivisten und -innen schließlich mit Fahrzeugen zur Wache gebracht wurden. Dort seien sie gegen 17 Uhr nach Zahlung einer Sicherheitsleistung wieder entlassen worden. Der Zoo stellte Strafanzeigen gegen die insgesamt sechs Frauen und Männer, wegen Hausfriedensbruchs, Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz und wegen Verstoßes gegen das Kunsturheberrecht. Laut Polizei seien Videoaufnahmen von der Aktion ins Netz gestellt worden; zwei Personen hätten vom Rand des Beckens aus die Protest-Aktion mit Mobiltelefonen gefilmt. Die Smartphones seien von der Polizei sichergestellt worden.

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Zuletzt hatten Aktivisten im Juli 2019 eine Delfin-Show gestört. Immer wieder kommt es dort zu Protest wegen der im Zoo gehaltenen Delfine. Der Zoo Duisburg hält nach eigenen Angaben aktuell acht Delfine.

Zoo sieht Tierwohl durch Aktion gefährdet

Der Zoo-Sprecher wehrte sich gegen Vorwürfe, die Delfine dienten im Zoo der Unterhaltung. „Unsere Vorführungen sind keine ‘Show’, wir vermitteln Fakten über die Tiere“, erklärte der Sprecher. Die Veranstaltungen seien ohne Musik und die Tiere machten „freiwillig“ mit, sagte der Sprecher auf Anfrage. Die Vorführung diene dazu, die im Zoo gehaltenen Delfine dem Publikum „vorzustellen“, sagte er: „Wir ínformieren über die Lebensweise von Delfinen und über ihre Biologie.“

Der Zoo verurteilt die Protest-Aktion, heißt es in dem am Abend vom Zoo Duisburg im Internet verbreiteten Statement: „Das hat nichts mit Tierliebe oder Engagement im Artenschutz zu tun“, wird Zoodirektorin Astrid Stewin zitiert. Laut Zoo hätten die Aktivisten möglicherweise Keime in das Wasser übertragen, die die Delfine gefährden könnten, sagte der Sprecher: „Wir wissen nicht, wo die eingesetzten Neopren-Anzüge zuvor eingesetzt waren und ob sie desinfiziert waren.“

(dae)