Duisburg-Huckingen. Bei der Jubiläumsshow der integrativen Karnevalssitzung der Lebenshilfe begeisterten die Auftritte die Jecken. Durch den Abend führte ein Frosch.
Am Sonntag gab es im ausverkauften Steinhof ein närrisches Jubiläum zu feiern. Bereits zum 11. mal feierten Jecke mit und ohne Handicap gemeinsam im Rahmen der integrativen Karnevalssitzung. Zu Gast war unter anderem ein ganz besonderer Frosch.
Der Termin ist längst zu einem festen Bestandteil im Duisburger Karnevals geworden und schon lange kein Geheimtipp mehr. Die bunte und fröhliche Karnevalssause wird gemeinsam von der Lebenshilfe und dem Hauptausschuss Duisburger Karneval (HDK) organisiert und gilt auch wegen ihres hochkarätigen Programms als ein Highlight im Duisburger Karnevalskalender.
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Dagmar Frochte von der Duisburger Lebenshilfe nahm das jecke Jubiläum zum Anlass, um auf die Anfänge zurückzublicken. Da traf es sich gut, dass Ex-Prinzenclub-Präsident Heinz Gerd Reintjes, der Initiator des mittlerweile etablierten Lebenshilfe-Karnevals, sich unter den Gästen befand. „Hast Du damals gedacht, dass diese Idee sich zu so einer tollen Veranstaltung entwickeln würde?“, fragte die Vorstandsvorsitzende das Duisburger Karnevalsurgestein. „Klar, da war ich mir sicher“, antwortete Reintjes mit einem Schmunzeln.
Die Tradition begann vor zehn Jahren
Die erste integrative Karnevalssitzung für Menschen mit und ohne Behinderung fand 2010 statt. Die ersten Veranstaltungen organisierte der Prinzenclub gemeinsam mit der Lebenshilfe. Seit einigen Jahren hat der Hauptausschuss Duisburger Karneval die Aufgabe des Prinzenclubs übernommen.
Die nächste Karnevalsveranstaltung der Lebenshilfe findet am 17. Januar 2021 statt.
Karneval der Lebenshilfe Duisburg bietet viele Höhepunkte
Wie berechtigt sein Optimismus war, zeigte sich in der Jubiläumsshow. Moderiert wurde die kunterbunte Sitzung von einem Frosch. Hinter der Kermit-Maske verbarg sich HDK-Präsident Michael Jansen, der auch unter diesen erschwerten Bedingungen gewohnt locker durch das an Höhepunkten reiche Programm führte. Dabei hatten die „Happy Drumballs“, eine Trommlerband der Duisburger Werkstatt für Menschen mit Behinderung, die Aufgabe, mit ihrem Auftritt direkt zu Beginn der Sitzung als Eisbrecher zu wirken. Das gelang der Truppe im Handumdrehen. Mit ihrem fetzigen Sound und einer rasanten Choreografie hatten sich die „Drummer“ die erste Rakete und den Riesenapplaus redlich verdient.
Duisburger Prinz und Kinderprinzenpaar zu Gast
Dass der Duisburger Stadtprinz Sascha I. samt Gefolge und die amtierende Kinderprinzencrew es sich nicht nehmen lässt, der Lebenshilfe ihre Aufwartung zu machen, ist von Anfang an guter Brauch. Und Duisburgs Obernarren kommen nicht mit leeren Händen. Dass bei dieser Gelegenheit Orden und Bützchen verteilt werden, gehört dabei zum Geschäft. Aber Duisburgs närrische Oberhäupter haben noch mehr zu bieten. Mit ihren Show-Blocks sorgten Stadtprinz, Paginnen und die Hofmarschälle für Party-Stimmung im Saal. Auch der Auftritt des jecken Nachwuchses um Kinderprinz Luca, Prinzessin Maya und den Paginnen Celina und Jana war bereits nach nur zweiwöchiger Amtszeit durchaus professionell.
In voller Stärke war die KG Alle Mann an Bord in ihren schicken maritimen Uniformen dabei. Die blauen Jungs (und Mädels) boten mit ihren Stimmungsliedern und Tanzdarbietungen ein Programm, an dem das Publikum seine helle Freude hatte. Ganz putzig und beeindruckend war der Auftritt der erst siebenjährigen Emily, der mit ihrem Solotanz die Herzen des Publikums im Nu zuflogen.
Begeisterung für Tanzgarde und Shanty-Chor
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Absolut erstklassig waren die eingekauften Programmpunkte. Dabei sorgte die ebenfalls maritim daherkommende StattGarde colonia ahoj mit ihrer akrobatisch agierenden (rein männlichen) Tanzgarde, der Bordkapelle und dem flotten Shanty-Chor für einen Auftritt, der für Begeisterungsstürme sorgte. Ebenso groß war die Begeisterung für die Protagonisten der saukomischen Dolls-Company, die sich wie riesige Marionetten auf der Bühne bewegten und mit ihrem fetzigen Auftritt den Saal rockten.
Nach gut dreieinhalb Stunden durfte dann HDK-Präsident Michael Jansen sich – sichtlich verschwitzt – der Kermit-Maske entledigen.