Duisburg. Churros, Baguettes und Panini gehören im Bagchus in der Duisburger City zum Angebot. Warum der Laden mit mediterranen Spezialitäten auffällt.
Churros, das langstielige Fettgebäck mit sternförmigem Querschnitt, kennen die meisten Menschen von Kirmes oder Weihnachtsmarkt. Jetzt gibt es in der Duisburger Innenstadt auch einen Laden, in dem man sie ganz alltäglich bestellen kann.
Im Bagchus an der Friedrich-Wilhelm-Straße stellt Hümeyra Koçer die iberischen Krapfen selbst her. Die 29-Jährige ist eigentlich Wirtschaftspsychologin und kommt aus Wesel. Sie ist hier geboren, ihre Mutter kommt aus der Türkei, der Vater aus Aserbaidschan. Nach dem Abi zog es die junge Frau erstmal nach Portugal und Italien zum Studium. In Portugal lernte sie auch die Churros kennen.
Hümeyra Koçer liebt die in flüssigem Fett gebackenen langen Spritzkuchen einfach und entschließt sich, einen Laden aufzumachen. „Ich wollte mich aber breiter aufstellen und nicht nur Churros verkaufen“, erzählt die Besitzerin des Baqchus. So bietet sie nun mediterrane Speisen wie Panini mit eigenen Soßen und Pesto oder auch Cornettos mit Vanille- oder Schokoladensoße und sogar Franzbrötchen an.
Bachus in Duisburg: Das steckt hinter dem Namen
Aus den Worten Baguette und Churros hat die Junggastronomin den Ladennamen Baqchus geformt. Dabei hatte sie zum Start etwas Pech: Schon die zweite Maschine, mit denen sie die veganen Churros macht, ging kaputt. „Bei den warmen Temperaturen bestellen die Gäste aber nicht oft Churros“, sagt die Besitzerin –und das neue Gerät sei auch schon da.
Dazu gibt es eigens kreierten Kaffee, den sie mit einer Rösterei abgestimmt hat und dazu Baguettes und frisches italienisches Brot. Sie bezieht die Panini jeden Morgen von einem italienischen Lieferanten. Außerdem hat das Baqchus Couscous, Humus, Falafel und morgens auch Käse- und Putenbaguette (ab 3,30 Euro) in der Auslage. „Die Kunden hier aus den Bürohäusern wollen morgens ein normal belegtes Baguette, aber meine Leidenschaft ist der Süden, das Mediterrane. Da ich so viel in den südländischen Gegenden unterwegs war, wollte ich das Gefühl auch nach hier bringen“, erzählt Hümeyra Koçer.
Auf ihren Paninis landen getrocknete Tomaten, Mozzarella, gegrilltes Gemüse oder auch Sucuk (5,60 Euro).
Der Laden fällt im Bahnhofsviertel auf
Das Gebäude an der Friedrich-Wilhelm-Straße mit der Hausnummer 83 gehöre ihrer ältesten Schwester. „Wir sind vier Mädchen und meine älteste Schwester hat ihren Job bei der Sparkasse Düsseldorf aufgegeben, um sich jetzt um dieses Haus hier zu kümmern, ihr gehe es um Immobilienentwicklung. „Hier wollen wir möbliertes Wohnen für Studenten und andere Gäste anbieten.“
Als ihre Schwester ihr dann sagte, dass die Bäckerei Agethen schließt, musste Hümeyra Koçer bei dem kleinen Laden gegenüber vom Kant-Park zugreifen. „Wir haben alles in orange gestrichen. Wenn die Sonne im Süden untergeht, taucht sie den Himmel in leuchtendes Blutorange. Das wollte ich für mein Geschäft auch.“
Schnell gab es die Genehmigung der Stadt, dass sie kleine Sitzgelegenheiten vor dem Laden aufstellen darf. „Das hat nur einen Tag gedauert, echt wahnsinnig schnell“, erzählt die 29-Jährige. Auf kleinen Bierbänken und orange-farbenen Kissen sitzt es sich eben auch bequem. Neben Dönerladen und abgesperrtem Parkplatz fällt der knallbunte Laden auf. Der Extra-Effekt: Das Baqchus wertet das Bahnhofsviertel optisch auf, sieht frisch und modern aus.
Churros mit speziellen Soßen und Toppings
Hümeyra Koçer hat sich erst vor kurzem selbstständig gemacht: Sie ist jung, erfolgreich und träumte schon lange von einem eigenen Laden. Deshalb hat sie ihren festen Job hingeschmissen. Die 29-Jährige hat Wirtschaftspsychologie studiert und war bei einer Unternehmensberatung in Düsseldorf angestellt.
Das Studium an der Business School in Rom hat sie wegen Corona irgendwann abgebrochen. Die Vorlesungen fanden nicht statt, Homeschooling war nichts für die kontaktfreudige Frau. „Als Angestellte fehlte mir immer etwas“, erzählt sie strahlend in ihrem leuchtenden Laden. „Ich habe einen Businessplan erstellt und dann davon meinem Arbeitgeber erzählt.“ Der hat sie zum Glück mit einen freudigen und einem weinenden Auge im Oktober ziehen lassen.
Sechs Monate hat sie sich dann weiter mit dem Businessplan beschäftigt und eine Standortanalyse gemacht. „Da es hier in Duisburg und Umgebung keinen Churros-Anbieter gibt, die Miete stimmt und die Laufkundschaft auch, ist das ein sehr guter Standort.“ Auch auf Sommerfesten will sie künftig mit ihren veganen Churros stehen. Dazu soll es dann spezielle Toppings geben. Viele selbstgemachte Soßen mit Geschmack nach Kinderriegel, weißer Schokolade, Nutella oder auch Krokant, Mandel oder Haselnuss. „Ich mag es nicht zu süß. Ich hab keine Bonbons da drauf. Zu viel Explosion erschreckt die Menschen nur, die überessen sich dann. Meine Churros schmecken auch ohne Toppings“, sagt Hümeyra Koçer.
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Auf ihr Churros-Rezept ist sie sehr stolz. „Das kommt aus Valencia von einer Oma eines Freundes. Auch richtig echt und mediterran.“ Vom Geschmack ist Hümeyra Koçer selbst am meisten überzeugt: „Meine sind außen super knusprig und innen schön weich.“
>>Das kosten fünf Churros mit einem Topping
- Churros bietet Hümeyra Koçer in verschiedenen Menüs. Fünf Churros mit einem Topping und einer Soße gibt es für 6,50 Euro.
- Speisen, die übrig belieb, werden am Abend unter anderem über die App „Too good to go“ angeboten.