Duisburg. Ein 23-Jähriger soll einen Ladendetektiv in einem Duisburger Discounter mit einer Schere bedroht haben. Vor Gericht sprach er über den Tattag.

Gemeinsam mit einem unbekannt gebliebenen Mittäter war ein 23-jähriger Mann aus Duisburg am 25. November 2021 bei einem Discounter in Kaßlerfeld unterwegs. Während der Komplize drei Flaschen Gin in einem Rucksack verschwinden ließ, packte der 23-Jährige Obst im Wert von fünf Euro ein. Doch an seiner Beute hatte er nicht viel Freude. Was folgte, könnte ihm nun eine Strafe von mindestens fünf Jahren einbringen.

Die Anklage wirft dem Mann besonders schweren räuberischen Diebstahl vor. Denn als ein Ladendetektiv den 23-Jährigen, der mit dem Rucksack gerade an der Kasse vorbei marschiert war, in sein Büro komplimentierte, eskalierte die Situation. Als der Sicherheitsdienstler zum Handy griff, um die Polizei zu verständigen, soll der Angeklagte ihm das Telefon aus der Hand geschlagen und zu einer auf dem Schreibtisch liegenden Schere gegriffen haben.

Flüchtender Dieb stürzte in Duisburg über Einkaufswagen

Damit soll er den Detektiv bedroht haben und aus dem Büro geflüchtet sein. Dabei griff er sich auch den Rucksack mitsamt Beute. Weit kam der 23-Jährige allerdings nicht. Als ihm ein zweiter Mitarbeiter des Geschäfts den Fluchtweg versperrte, versuchte der Angeklagte über eine Reihe Einkaufswagen zu springen. Er stürzte dabei und verlor Schere und Rucksack. Die Polizei nahm den Mann fest.

Nach der Vernehmung war der 23-Jährige wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Nur wenige Stunden später soll er in einer Asylbewerberunterkunft in Kaßlerfeld einen Mitbewohner bestohlen haben. Aus einem Spind soll er 300 Euro genommen haben.

Angeklagter brauchte Geld für Drogen

Der Angeklagte, der seit geraumer Zeit, verschiedene Drogen, darunter auch Heroin und Kokain konsumiert, gab den räuberischen Diebstahl zu Beginn des Prozesses zu. „Es war ein schlimmer Tag. Ich hatte es nicht geschafft, mir Ersatzdrogen bei meinem Arzt geben zu lassen.“ Unter Entzug leidend sei er durch die Stadt geirrt und habe nach Beute Ausschau gehalten. „Das Obst wollte ich allerdings selbst essen.“

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Den Diebstahl in der Flüchtlingsunterkunft bestreitet der 23-Jährige allerdings energisch. Er habe zwar einmal Streit mit dem Mitbewohner gehabt. „Aber gestohlen habe ich dem nichts.“ Für das Verfahren sind bis Ende August noch zwei Verhandlungstage vorgesehen.