Duisburg. Ein gefährliches Rennen lieferten sich zwei junge Männer auf der A 59 in Duisburg. Vor Gericht wurde auch der Auslöser geschildert.

Auf kuriose, dafür aber auch höchst gefährliche Weise lieferten sich zwei Duisburger am 26. April 2020 auf der Autobahn A 59 eine Art von Wettrennen. Immer wieder überholten sie sich gegenseitig, schnitten sich den Weg ab und bremsten sich gegenseitig aus. In zweiter Instanz musste sich das Landgericht am König-Heinrich-Platz nun mit dem riskanten Wettkampf beschäftigen.

Ein 24 Jahre alter Duisburger hatte sich gleich, als er mit einem 3er BMW auf die Bahn auffuhr, bei dem 25 Jahre alten Fahrer eines Opel Astra Cabrios beliebt gemacht: Er zog von der Auffahrt gleich über sämtliche Spuren auf die Überholspur. Der Cabrio-Fahrer musste stark abbremsen. Man tauschte Gesten aus, die man unter anderen Umständen durchaus für Beleidigungen hätte halten können.

Autos überholten sich links und rechts und bremsten auf A 59 auf 30 km/h ab

Der Cabrio-Fahrer revanchierte sich noch auf andere Art: Er überholte den BMW auf der rechten Spur und setzte sich so vor ihn, dass diesmal der Astra-Fahrer in die Eisen steigen musste. Dieses gefährliche Spiel wiederholte sich rund ein halbes Dutzend Mal. Die Kontrahenten bremsten ihre Fahrzeuge dabei bis auf 30 Stundenkilometer ab.

Das Amtsgericht ließ den Cabrio-Fahrer wegen Nötigung mit einer Geldstrafe von 1200 Euro (40 Tagessätze zu je 30 Euro) und drei Monate Fahrverbot davonkommen. Der BMW-Fahrer wurde zu 2250 Euro (90 Tagessätze zu je 25 Euro) verurteilt, sein Führerschein eingezogen und eine einjährige Führerschein-Sperre verhängt.

Bei der Bildung einer neuen Gesamtstrafe gab es Mengenrabatt

Der 24-Jährige legte dagegen Bewährung ein. Doch über die Höhe seiner Strafe musste bei der Berufungsverhandlung nicht mehr lange diskutiert werden. Zur Tatzeit war der junge Homberger noch unbestraft gewesen. Nun aber musste eine inzwischen erfolgte Verurteilung zu 21 Monaten auf Bewährung wegen eines Drogendeliktes mit einbezogen werden.

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Aus den 21 Monaten wurden 22 Monate. Und da der 24-Jährige seinen Führerschein wegen zu vieler Punkte in Flensburg schon vor einem Jahre verlor, muss er nun nur noch sechs Monate warten, bis er erstmals den Versuch unternehmen darf, eine neue Fahrerlaubnis zu beantragen.