Duisburg. Der Rhein hat in Ruhrort einen neuen historischen Tiefststand erreicht. Laut Prognose dürfte der Pegel weiter sinken, dann aber leicht steigen.

Der Rhein in Duisburg hat laut Elektronischem Wasserstraßen-Informationsservice (Elwis) am Mittwochmorgen einen neuen historischen Tiefststand erreicht. Demnach lag der Pegel in Ruhrort um 7 Uhr bei 1,52 Meter. Für Mittwochmittag werden 1,51 Meter erwartet. Die am Dienstag noch prognostizierten 1,50 Meter werden laut Prognose vom Mittwochmorgen nicht erreicht.

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Den bislang niedrigsten Wasserstand registrierte das Wasser- und Schifffahrtsamt Duisburg-Rhein (WSA) seit der Einführung seiner Extremstände-Statistik 1990 im Herbst vor vier Jahren: Am 23. Oktober 2018 wurden in Ruhrort 1,53 Meter gemessen.

Vorhersage: Rheinpegel am Niederrhein soll durch Welle nur leicht steigen

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Der Prognose vom Mittwochmorgen zufolge soll der Pegel jedoch bis Freitag bei etwa 1,50 Meter stehenbleiben und erst danach wieder minimal steigen, um vier bis fünf Zentimeter.

Das dürfte nur zum Teil an den erwarteten Regenfällen am Niederrhein liegen. Indes kündige sich „vom Oberrhein kommend eine kleine Welle an, die dazu führt, dass am Mittelrhein die Wasserstände leicht ansteigen“, erläutert das WSA. Dies werde sich „in den nächsten Tagen auch auf die Pegel am Niederrhein auswirken“.

Die 14-Tage-Vorhersage deute allerdings darauf hin, dass die Wasserstände nach dem Durchlauf dieser Welle wieder leicht sinken. Von Entspannung insbesondere für die Binnenschifffahrt kann also keine Rede sein.

Der Pegel in Ruhrort am Montag, 15. August: Der Rhein soll hier von 1,57 Meter am Montag laut Prognose auf 1,50 Meter fallen.
Der Pegel in Ruhrort am Montag, 15. August: Der Rhein soll hier von 1,57 Meter am Montag laut Prognose auf 1,50 Meter fallen. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Wichtig: Der Pegelstand entspricht nicht der Fahrrinnentiefe. Der Pegelstand zeigt die Differenz zwischen Wasseroberfläche und Pegelnullpunkt an. Diese liege „bautechnisch bedingt nicht auf der Höhe des tiefsten Punktes der Rheinsohle“, erklärt das WSA. Für die Schifffahrt ist die Fahrrinnentiefe relevant. „Abzüglich eines Sicherheitsabstands von etwa 20 bis 30 Zentimeter ist die Fahrrinnentiefe das Maß, um wie viel das Schiff abladen kann.“

Zur Berechnung der Fahrrinnentiefe müssen 47 Zentimeter zum Ruhrorter Pegelstand addiert werden: Der tiefste Punkt der Rheinsohle liegt demnach bei einem Pegel von 1,50 Meter bei nur 1,97 Meter. Einige Schiffe kommen wegen des Niedrigwassers nicht zum Ruhrorter Hafenfest am Wochenende (wir berichteten).