Duisburg. Mehr Online-Banking, weniger Filialen, aber bald 100 neue Stellen im Duisburger Callcenter: So blickt die Commerzbank auf das erste Halbjahr 22.

Die Commerzbank in Duisburg blickt laut eigenen Angaben trotz „eines extrem herausfordernden Umfelds auf ein gutes erstes Halbjahr zurück“: Das Geschäftsvolumen im Privat- und Unternehmerkundensegment liege für die Niederlassung stabil bei über drei Milliarden Euro, so die Bank in ihrer Halbjahresbilanz. Einen Vergleichswert nennt das Institut nicht.

So habe sich in den vergangenen sechs Monaten auch der Trend zum digitalen Bankgeschäft bestätigt. „Die Zahl der Kunden, die aktiv unsere Banking-App nutzen, ist in der Region um weitere 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen“, sagt Verena Severin, Niederlassungsleiterin in Duisburg. „Für tägliche Bankgeschäfte hat das Smartphone der Filiale den Rang abgelaufen.“

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Commerzbank: Filiale in Rheinhausen im Mai geschlossen

Dabei wurde die Entscheidung einigen Kundinnen und Kunden jüngst abgenommen: Die Filiale an der Krefelder Straße in Rheinhausen ist im Mai dem Sparkurs der Bank zum Opfer gefallen. Wer persönlich mit einem Bankberater sprechen möchte, muss auf die andere Rheinseite nach Hamborn oder in die Innenstadt fahren. Schon im Oktober 2021 stand die Zweigstelle in Meiderich auf der Streichliste.

„Auch Wertpapiergeschäfte werden zunehmend digital erledigt“, sagt Verena Severin. Über zwei Drittel aller Käufe und Verkäufe erfolgen in Duisburg bereits online oder per Smartphone. Zum Halbjahr lag das Depotvolumen in der Niederlassung Duisburg bei 983 Millionen Euro, im vergangenen Jahr wurde die Milliarden-Grenze noch überschritten. Bei der Baufinanzierung bewegen vor allem die Zinswende und hohe Immobilienpreise die Kunden, heißt es. Das Bestandsvolumen bei Immobilienfinanzierungen stieg im ersten Halbjahr in der Niederlassung Duisburg um 6,2 Prozent auf 881 Millionen Euro.

100 neue Stellen im Callcenter im Silberpalais

Die Commerzbank zählt laut eigenen Angaben elf Millionen Privat- und Unternehmerkunden in Deutschland. In Duisburg betreut das Institut 86.000 Kundinnen und Kunden. Weil die Bank mit der „Strategie 2024“, die bundesweit nur noch 450 statt 790 Zweigstellen vorsieht, das eigene Filialnetz ausdünnt, gewinnt das Servicecenter des Instituts an Bedeutung.

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Auch da kommt Duisburg ins Spiel: Bundesweit kommen alle 6,5 Millionen Anrufe pro Jahr in Duisburg an, 100 zusätzliche Stellen sollen im Callcenter im Silberpalais geschaffen werden. Der Bewerbungsprozess bei der Commerz Direktservice GmbH (CDS), 100-prozentige Tochter der Commerzbank, habe nun begonnen. So sind etwa schon telefonische Kundenbetreuer und Betreuerinnen für die Bereiche Kredit, Aktien und Wertpapiere ausgeschrieben.