Duisburg. Das Team „Vier Radler – bitte!“ tritt beim 24-Stunden-Rennen im Landschaftspark Nord an. So viele Runden haben sie für den guten Zweck gedreht.

7,7 Kilometer geht es auf dem Rad quer durch den Duisburger Landschaftspark: am Ufer der Alten Emscher entlang, vorbei an Hochofen 5 und mitten durch die alten Industrieanlagen – und das ganze 24 Stunden lang. Dieser Herausforderung stellten sich am Wochenende etwa 1500 Radsportfans. Beim „24h von Duisburg“ traten sie alleine oder in Teams mit bis zu acht Personen an, um möglichst viele Runden zurückzulegen. Das große Ziel: durchhalten bis zum Schluss!

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Diese Mission verfolgten auch Christian Duys, Valentin Schmeltzer, Michael Stahl und Maik Stahl vom Team „Vier Radler – bitte!“. Den Hobbysportlern geht es beim 24-Stunden-Rennen jedoch nicht ausschließlich um Bestzeiten und Spitzenpositionen. Mit jeder gefahrenen Runde sammeln sie Geld für den „Bunten Kreis“ und den VKM Duisburg – zwei Vereine, die sich für Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen einsetzen.

Radeln für den guten Zweck: Aus den Duisburger „Turbobikern“ wurde „Vier Radler – bitte!“

1500 Mountainbiker waren von Samstag bis Sonntag im Landschaftspark unterwegs.
1500 Mountainbiker waren von Samstag bis Sonntag im Landschaftspark unterwegs. © FUNKE Foto Services | Jörg Schimmel

Entstanden ist die Idee des Radfahrens für den guten Zweck vor mehr als zwölf Jahren. Damals gründete Siemens-Mitarbeiter Peter Bongartz die „Turbobiker“, eine Betriebssportgruppe aus mehr als 40 Hobbyradlern. Jahr für Jahr nahm das Team am 24-Stunden-Rennen im Duisburger Landschaftspark teil, um Spenden für gemeinnützige Vereine zu sammeln. Als Bongartz im vergangenen Jahr seinen Ruhestand verkündete, drohte dem Projekt das Aus – bis sich „Turbobiker“ Maik Stahl dazu bereiterklärte, das Team unter einem neuen Namen weiterzuführen. „Wir hatten schon vor Corona beschlossen, weiter zusammen zu fahren“, sagt Stahl über sich und seine drei Teamkollegen.

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„Vier Radler – bitte!“ besteht heute unabhängig von der ehemaligen Betriebssportgruppe – viele Spenderinnen und Spender stammen jedoch weiterhin aus dem Umfeld der „Turbobiker“. „Mountainbiken ist schon seit 15 Jahren mein Hobby“, erklärt Maik Stahl seine Begeisterung für das Radfahren im Gelände. „Ich bin gerne draußen in der Natur, ich schraube gerne an Fahrrädern herum und es hält mich fit.“ Das Engagement bei den „Turbobikern“ ist ihm über die Jahre sehr ans Herz gewachsen. Nun versucht Stahl, das Projekt in Eigenregie fortzuführen. „Was gibt es Besseres, als mit seinem Hobby noch Gutes zu tun?“

Die „Vier Radler“ haben sich im Training auf längere Distanzen spezialisiert. Das Rennen im Landschaftspark ist für sie trotzdem eine große Herausforderung: „Wir sind immer noch Hobbyfahrer, die in erster Linie Spaß an der Sache haben wollen“, erzählt Maik Stahl. Es gehe nicht primär darum, die vordersten Plätze zu belegen. Viel wichtiger ist es den Radlern, eine ordentliche Kilometerzahl und damit möglichst viele Spendengelder zu erreichen.

Team „Vier Radler – bitte!“ legt mehr als 400 Kilometer zurück

Das Team hat sein Maskottchen, eine Ente, mit dabei.
Das Team hat sein Maskottchen, eine Ente, mit dabei. © FUNKE Foto Services | Jörg Schimmel

Damit das gelingt, braucht es neben der Motivation und Einsatzbereitschaft der Fahrer auch die richtige Taktik: Tagsüber legen die „Vier Radler“ jeweils zwei Runden zurück, bevor sie abgelöst werden. In der Nacht fährt dann jeder von ihnen vier Runden am Stück. „So haben die, die gerade nicht fahren, eine bessere Chance sich zu erholen“, erklärt Maik Stahl. Dennoch seien die Fahrten in der Nacht meist die anstrengendsten: „Wenn man sich einmal hingelegt hat, ist es manchmal schwer, sich wieder aufzuraffen“, berichtet Stahl aus eigener Erfahrung.

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Das Durchhaltevermögen der Radler ist aber auch dieses Jahr stärker als Müdigkeit und Erschöpfung: Nach 24 Stunden haben sie 57 Runden zurückgelegt – umgerechnet knapp 440 Kilometer.

Spendeneinnahmen kommen zwei Duisburger Vereinen zugute

Über die Leistung der „Vier Radler“ freut sich Sassa von Roehl ganz besonders. Sie ist die Sprecherin des „Bunten Kreises“, dem ein Teil der Spendeneinnahmen zugutekommt. Der Verein setzt sich unter anderem für chronisch kranke Kinder in Duisburg ein. Von Roehl ist dankbar, dass Maik Stahl das Projekt der „Turbobiker“ weiterführt. „Damit hat er uns ein bisschen gerettet“, sagt sie.

Das Spendengeld kann nun verwendet werden, um die Beratung und Betreuung von mehr als 350 Familien in Duisburg fortzuführen.

>> Das sind die Ziele von VKM und Buntem Kreis

Der „Bunte Kreis“ und der Verein für Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderung (VKM) haben sich in den vergangenen Jahren zu Partnern der „Turbobiker“ entwickelt. Der „Bunte Kreis“ unterstützt seit 20 Jahren Duisburger Familien mit früh geborenen, behinderten sowie schwerst- und chronisch kranken Kindern.

Der VKM Duisburg hat das Ziel, Inklusion und Teilhabe von Menschen mit Behinderung zu fördern.