Duisburg. Bundesweit melden Städte und Kreise Probleme im Zusammenhang mit der Zensus-Befragung. Auch die Stadt Duisburg ist betroffen – aus diesem Grund.

Deutschlandweit klagen Städte und Kreise über technische Probleme im Zusammenhang mit dem Zensus 2022. Auch die Stadt Duisburg ist betroffen, wie die Stadtverwaltung auf Anfrage der Redaktion bestätigt. „Die technischen Probleme betreffen die vom Statistischen Verbund bereitgestellte Software zur Durchführung der Erhebung des Zensus 2022 und Verarbeitung der Erhebungsunterlagen“, sagt Stadtsprecher Sebastian Hiedels. Bei der Software, die alle Kommunen gleichermaßen für die Erhebung nutzen, gebe es „Probleme mit der Performance der Anwendung“, unter anderem spricht die Stadt von Fehlfunktionen.

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Diese müssten, so erklärt es Hiedels, durch sogenannte „Workarounds“, also Behelfslösungen, behoben werden. Ein aufwändiger Prozess, der viel Zeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Anspruch nehme, „da es auch nicht unerhebliche Wartezeiten beim technischen Support der Software gibt.“ Mittlerweile haben der Deutsche Städtetag und der Deutsche Landkreistag einen Brief an den für Digitalisierung zuständigen Innenstaatssekretär Markus Richter geschickt, berichtet die Deutsche Presseagentur.

Zensus 2022: Städte und Kreise stellen Zeitplan in Frage

In diesem Brief beklagen sie, dass die Software „nicht ausreichend und belastbar erprobt worden ist“. Durch diese massiven Beeinträchtigungen werde „ein zeitlich geordneter Ablauf und Abschluss des Zensus 2022 in Frage gestellt“, befürchten die kommunalen Spitzenverbände. Das Bundesinnenministerium, das für die bundesweite Datenerhebung zuständig ist, räumte zwar vor einigen Tagen Softwareprobleme ein. Den erfolgreichen Abschluss des Zensus sehe man aber nicht in Gefahr, teilte eine Sprecherin auf Anfrage mit.

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Auch die Stadt Duisburg stand im Vorfeld in einem regen Austausch zwischen den Erhebungsstellen und Austauschformaten mit dem Statistischen Landesamt. Laut Stadtsprecher Hiedels wurden dabei „erhebungsstellenübergreifende technische Probleme“ erörtert. „Wir teilen die im Brief dargestellten Sachverhalte vollumfänglich“, betont er.

In verschiedenen Runden habe die Erhebungsstelle der Stadt darauf hingewirkt, dass die Probleme in der digitalen Verarbeitung möglichst behoben werden. Hiedels: „Dies hat in Teilen zu Verbesserungen geführt, jedoch nicht in zufriedenstellendem Maße, was beispielsweise Wartungsfenster und Fehlfunktionen angeht.“ Mittlerweile habe es diverse Schreiben der Stadt an das Statistische Landesamt und das Innenministerium geben – „weitere Einflussmöglichkeiten sehen wir aktuell nicht.“

Zensus: Personen-Befragung in Duisburg von Problemen nicht betroffen

Immerhin: Die Personen-Befragung in Duisburg sei von den Problemen nicht betroffen. „Jedoch erschweren die technischen Probleme flüssige Arbeitsabläufe in der Erhebungsstelle und könnten zu zeitlichen Verzögerungen in späteren Prozessen führen, die in ihrem Umfang derzeit noch nicht absehbar sind.“ Die Stadt betont: Sollten die in dem Brief vorgestellten Lösungsvorschläge nicht umgesetzt werden, teilt sie die Einschätzung des Deutschen Städtetages und des Deutschen Landkreistages zu den Folgen. (mit dpa)

>>>> ZENSUS-BEFRAGUNG IN DUISBURG LÄUFT NOCH BIS ZUM 15. AUGUST

  • Die Zensus-Befragungen in Duisburg laufen noch bis zum 15. August, in späteren Prozessen werden Daten noch bis Ende November erhoben. Da viele Erhebungsbeauftragte aktuell noch unterwegs seien, kann die Stadt Duisburg noch keine Zahlen nennen, wie viele bereits befragt worden sind.
  • Am 6. Juli starteten in Nordrhein-Westfalen die Wiederholungsbefragungen im Rahmen des Zensus 2022. Rund vier Prozent der bereits Befragten müssen erneut befragt werden, in Duisburg betrifft dies rund 200 Adressen, sagt Stadtsprecher Hiedels. „Die Durchführung erfolgt durch das Land Nordrhein-Westfalen, unsere Erhebungsstelle ist dabei nicht aktiv eingebunden.“