Duisburg. Die Mafiamorde in Duisburg dienen als Vorlage für einen TV-Krimi mit Heino Ferch. Der Film läuft noch einmal zur besten Sendezeit im Fernsehen.

Am Freitagabend läuft im TV noch einmal ein Krimi, dessen Vorlage brutale Ereignisse in Duisburg sind. Es geht um die Mafiamorde vor dem damaligen Restaurant „Da Bruno“ am 15. August 2007.

Bereits drei Mal schlüpfte Heino Ferch in die Rolle des Polizisten Ingo Thiel – nach einem Vorbild aus dem echten Leben. Jeder, der den ersten Krimi „Ein Kind wird gesucht“ (2017) gesehen hat, der weiß: Wenn Thiel einmal die Fährte aufgenommen hat, lässt er nicht mehr los. In der Fortsetzung „Die Spur der Mörder“ (2019) spielt er den Star-Ermittler wieder – und genau wie im ersten Teil gibt es eine echte Vorlage: Die Mafiamorde von Duisburg. Arte zeigt „Die Spur der Mörder“ an diesem Freitag um 20.15 Uhr.

Wer sich ein bisschen in Kriminalgeschichte auskennt, wird merken, dass sich die Macher an dieser Stelle einen interessanten Kniff erlaubt haben. Die Figur Thiel hat eine echte Vorlage, der Mafia-Plot ebenso. Aber beides zusammen – das hat es in dieser Form eigentlich nie gegeben.

Gespräche mit dem Duisburger Ermittler Heinz Sprenger

In Duisburg ermittelte in der Realität Heinz Sprenger, auch genannt „Der wahre Schimanski“. Darsteller Heino Ferch erklärte die ungewöhnliche Konstellation mit dem allgemeinen Wunsch, dass er noch einmal den Thiel spielt. „Daher hat man das alles mit Sprenger besprochen, der auch ein Buch über die Morde geschrieben hat“, berichtet er.

Der sei damit einverstanden gewesen – und zu Besuch zum Set gekommen. Kurze Zeit später starb Sprenger an einem Herzinfarkt.

Inhaltlich folgt der zweite Thiel-Fall der Logik und der Machart des ersten. Der Fokus liegt auf dem Nachzeichnen der Polizeiarbeit, dem Zusammenlegen aller Puzzleteile. Auch auf dem Rennen gegen die Mauern des deutschen Justiz-Systems, etwa beim Thema Datenschutz.

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Die Mafiamorde von Duisburg erregten 2007 großes Aufsehen, weil sie ein Schlaglicht auf die Machenschaften der ‘Ndrangheta in Deutschland warfen. Sechs Männer des Clans Pelle-Vottari wurden damals vor dem italienischen Restaurant „Da Bruno“ erschossen.

Hintergrund des Massakers war eine blutige Fehde zweier Familien. Thiel folgt den Spuren in dem Film bis nach Italien, in ein staubiges Dorf, das erkennbar unter dem Joch der Mafia leidet.