Duisburg. Die Spielzeit 2022/23 am Schauspiel Duisburg steht. Auf der Bühne sind viele Stars zu sehen – bekannt aus TV und Kino, sogar vom Broadway.
Es soll ein Ausrufezeichen sein: 52 Produktionen sind für die Spielzeit 2022/23 am Schauspiel Duisburg geplant, sechs davon Premieren. Das Programm steht so früh, dass Intendant Michael Steindl nun ein Heft für die gesamte Spielzeit präsentieren konnte statt wie zuletzt nur für eine halbe. „Wir wollen ein wenig trommeln“, sagt Steindl, also Aufmerksamkeit erzeugen, um das Publikum nach zwei schwierigen Jahren wieder ins Theater zu locken.
Dabei setzt Schauspiel Duisburg natürlich auch auf Gastspiele renommierter Theaterbühnen. Kino- und TV-Stars wie Ulrich Matthes oder Stefanie Reinsperger sind zu sehen. Matthes, zum Beispiel bekannt aus dem oscarnominierten Film „Der Untergang“ von 2004, kommt mit dem Deutschen Theater Berlin. In Kleists „Der zerbrochene Krug“ verkörpert er den Dorfrichter Adam.
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Oscar-Kino und Broadway: Viel Renommee am Schauspiel Duisburg
„Tatort“-Kommissarin Reinsperger spielt in Brechts „Der kaukasische Kreidekreis“, inszeniert von Michael Thalheimer für das Berliner Ensemble. Und das Thalia Theater Hamburg bringt Jens Harzer nach Duisburg: Der Träger des Iffland-Rings ist in Molières Komödie „Der Geizige“ zu sehen. Das Stück sollte bereits im März 2022 stattfinden, musste aber ausfallen. Ein Jahr später sind dafür gleich zwei Aufführungen geplant.
Das zeitgenössische Stück „Die Laborantin“ von Ella Road (Staatsschauspiel Dresden) verspricht hochaktuell zu sein. Darin erteilt ein neuer Bluttest Auskunft über Erbkrankheiten, Gendefekte sowie die Wahrscheinlichkeit psychischer und körperlicher Erkrankungen und errechnet dafür einen Gesamtwert auf einer Skala von 1 bis 10. Schnell entscheidet der Wert über Karrieren, Kredite und Liebesbeziehungen. Die titelgebende Laborantin Bea verdient mit gefälschten Tests gutes Geld – ein Thema, das nach über zwei Jahren Pandemie leider vertraut ist.
Besonders spektakulär wird es im März: Erstmals ist eine der weltweit berühmtesten Maskentheatergruppen in Duisburg zu sehen. Die Formation „Mummenschanz“ war mit ihren Großproduktionen jahrelang am Broadway in New York vertreten. Zwischen Gastspielen in Paris und Rom eröffnen sie mit ihrem Jubiläumsabend „50 Years“ am 3. und 4. März das „Theatertreffen“ der 44. Duisburger Akzente.
Eigen- und Koproduktionen kehren in der Spielzeit 2022/23 zurück
Gleich 24 Eigen- und Koproduktionen kehren in dieser Spielzeit zurück. Als Headliner führt Schauspiel Duisburg Virginia Woolfs „Orlando“ mit Friederike Becht und Roland Riebeling an. Dazu kommen musikalische Abende wie „Let’s work“ und „Being Freddie Mercury“ sowie Charakterstudien wie „Iphigenia“ und „Im Kreis der Sterne“.
Der von Michael Steindl selbst gegründete Jugendclub „Spieltrieb“ wird in der kommenden Spielzeit 18 Jahre alt. Zu sehen sind dann zwei Stücke: Simon Paul Schneiders „Sechstausend Fuß jenseits von Mensch und Zeit oder Die Tagesschau von vor 18 Jahren“ und die Revue „We are 22 oder Tanz auf dem Vulkan“ von Katharina Böhrke und Wolfgang Völkl.
In eine besonders intensive Zusammenarbeit stürzt sich der Intendant mit Judith Rosmair. Sie ist beim „Theatertreffen“ mit einer ganzen Reihe experimenteller Stücke vertreten. Darüber hinaus spielt sie an der Seite von Dominique Horwitz die Titelrolle in „Fräulein Julie“ von August Strindberg.
Gleich die ganze Spielzeit anzukündigen, soll auch beim Abo-Verkauf helfen. Die Leute sollen wissen, was sie für ihr Geld bekommen. „Das ist nicht immer möglich“, erklärt Steindl. Oft warte man noch auf Zusagen, „aber dieses Mal stand alles sehr früh“.
>> SCHAUSPIEL DUISBURG: VORVERKAUF FÜR DIE SPIELZEIT 2022/23
• Der Vorverkauf für die Spielzeit 2022/23 beginnt am Mittwoch, 15. Juni. Karten gibt es dann an der Theaterkasse am Opernplatz, online unter www.theaterduisburg.de sowie telefonisch unter 0203 283 62100.
• Noch eine gute Nachricht zum Schluss: Wie Verwaltungsdirektorin Karoline Hoell mitteilt, gibt es zur neuen Spielzeit – trotz der zurückliegenden Zeit mit vielen Ausfällen – keine Preiserhöhung.