Duisburg. In einer Kinderbetreuung in Duisburg soll vor Jahren eine Fünfjährige missbraucht worden sein. Jetzt steht der heute 67-Jährige vor Gericht.
Spät erst kam heraus, was sich in der frühen Kindheit einer inzwischen erwachsenen Duisburgerin ereignet haben soll. Ihrem Freund vertraute die fast schon erwachsene Frau 2018 an, dass sie noch vor ihrer Einschulung mehrfach von einem Mann missbraucht worden sei. Nun steht der inzwischen 67 Jahre alte Verdächtige wegen sechsfachen Kindesmissbrauchs, davon drei schwere Fälle, vor dem Landgericht am König-Heinrich-Platz.
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Der Freund der Geschädigten hatte auf die Offenbarung auf ganz besondere Weise reagiert: Er fuhr zu dem Rentner und schlug ihn nieder. Der Strafprozess gegen den jungen Mann bildete auch den Ausgangspunkt für die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen den mutmaßlichen Sexualstraftäter.
Vorwurf: Sexueller Missbrauch in illegaler Kinderbetreuung in Duisburg
Der Angeklagte und seine Frau sollen 2006 und 2007 eine Art private Kinderbetreuung in ihrer Wohnung in Obermarxloh betrieben haben. Ohne Genehmigung, ohne Qualifikation, ohne Kontrolle. Mehrere berufstätige Eltern sollen das Angebot genutzt haben, ihre Kinder tageweise dem Paar in Obhut zu geben, darunter auch die Mutter der Geschädigten.
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Doch die Kinderbetreuung soll mehr als kriminell gewesen sein. Der Angeklagte soll dem damals gerade einmal fünf Jahre alten Mädchen am Computer kinderpornografische Aufnahmen gezeigt haben. Dabei soll er sexuelle Handlungen an sich selbst vorgenommen haben und auch das Kind dazu gebracht haben, ihm zu Willen zu sein.
Angeklagter streitet jede Schuld im Prozess um Kindesmissbrauch ab
Am nächsten Verhandlungstag will sich der Angeklagte zu den Vorwürfen äußern. Im Vorfeld des Verfahrens hatte er bislang jede Schuld abgestritten. Am nächsten Verhandlungstag soll auch die Geschädigte gehört werden. Sie reist eigens aus England an, wo sie derzeit studiert. Insgesamt sind bis zum 22. Juni noch zwei weitere Verhandlungstage geplant.