Duisburg. Wie eine neue Drohne der Feuerwehr Duisburg künftig bei Einsätzen helfen, Zeit beim Sondieren der Lage sparen und bestenfalls Leben retten kann.

Ein beschädigtes und stark qualmendes Schiff auf dem Rhein und ein vermisstes Besatzungsmitglied – das war die Ausgangslage für eine großangelegte Übung, an der die Feuerwehr Duisburg teilgenommen hat. Der Einsatz war ein weiterer Meilenstein im Projekt „LiveLage“, bei der die neue Drohne der Feuerwehr eine maßgebliche Rolle spielt.

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Die Drohne hat eine Spannweite von 2,80 Metern und wiegt über sieben Kilo, bis zu 90 Minuten kann sie in der Luft bleiben, berichtet Pressesprecher Maximilian Böttner. Das Fluggerät soll Live-Bilder vom Unfallort liefern und eine schnellere Einschätzung der Lage ermöglichen, damit die Rettungskräfte vor Ort rascher in das Geschehen eingreifen können.

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Drohne kann am Unfallort hoch auflösende Bilder erzeugen

Für die Übung wurde nahe des Rheinorange an der Ruhrmündung ein Schulschiff des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes in Szene gesetzt, auf dem zwei Nebelmaschinen viel Rauch erzeugten. Die von der Drohne aufgenommenen Bilder des „havarierten“ Schulschiffes wurden automatisch in ein Kartensystem übernommen und in der interaktiven Lagedarstellung angezeigt.

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Anrückende Kräfte der Feuerwache 5 aus Homberg und der Einsatzleiter im Einsatzleitwagen erhielten noch vor Eintreffen am Unfallort hochauflösende Bilder, die im realen Einsatz eine Erkundung der Lage verkürzen oder sogar unnötig machen können. Die dadurch gewonnene Zeit kann der Feuerwehr zukünftig beim Bergen verletzter Personen helfen und unter Umständen auch Leben retten. An der Übung beteiligten sich auch das Feuerlöschboot, die Feuerwehrtaucher mit einem neuen Mehrzweckboot sowie der moderne Einsatzleitwagen 2 der Feuerwehr Duisburg.

Mit Nebelmaschinen wurde für die Übung der Feuerwehr Duisburg ein Brand simuliert.
Mit Nebelmaschinen wurde für die Übung der Feuerwehr Duisburg ein Brand simuliert. © Feuerwehr | Feuerwehr Duisburg

In einem nächsten Schritt soll die Drohne um eine Infrarotfunktion erweitert werden. Diese kann dann etwa helfen, vermisste Personen in Gewässern zu finden. Dieses Jahr werden mit der Drohne noch weitere Tests gemeinsam mit dem Zentrum für Luft- und Raumfahrt durchgeführt. Danach kann das Fluggerät zu „echten“ Einsätzen starten und die Retterinnen und Retter mit wichtigen Informationen aus der Luft versorgen.