Duisburg. Die Gehwege in Duisburg werden voller: Der nächste E-Scooter-Anbieter startet. Konkurrenz ist reichlich da. Was „Bolt“ anders machen möchte.

Der Anbieter „Bolt“ bietet seine E-Scooter ab sofort auch in Duisburg an. Das teilt das Unternehmen mit Sitz im estnischen Tallinn mit. In der Stadt an Rhein und Ruhr sollen die mintgrünen Roller nicht nur im Bereich rund um die Innenstadt, sondern auch in den Bezirken Rheinhausen und Duisburg-Süd verfügbar sein.

Anders als bei einigen Konkurrenten soll es bei „Bolt“ keine Entsperrgebühr geben, die in der Regel einen Euro beträgt. Der Preis pro Minute liegt laut Auskunft des Unternehmens bei 15 Cent. Wer einen E-Scooter leihen möchte, braucht die Bolt-App. Bezahlt wird mit Kreditkarte, PayPal oder Apple Pay. Die Gefährte sollen laut Unternehmensangaben ausschließlich mit Ökostrom geladen werden und eine Lebensdauer von 60 Monaten haben.

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E-Scooter-Flut in Duisburg? Immer mehr Anbieter im Stadtgebiet

Immer mehr Leih-Dienste wollen auf dem Markt in Duisburg mitmischen. Mit der Konsequenz, dass es auf den Gehwegen der Stadt voller wird: Erst Anfang Mai hatte das Unternehmen „Tier“ seinen Start in Duisburg angekündigt. 200 hellgrüne Roller wurden im Stadtgebiet platziert, samt Ankündigung für einen Ausbau der rollenden Flotte. Gleich mit 500 weiß-grünen Rollern startete „Lime“ im September 2021. Um die Gunst der Kunden und Kundinnen in Duisburg buhlten auch schon die Leih-Dienste „Bird“ und „Spin“.

Mit steigender Zahl der Anbieter werden mutmaßlich auch die Probleme und Konflikte mit umgeworfenen oder achtlos abgestellten Rollern im Stadtgebiet potenziert. Damit Innenstädte im wahrsten Sinne des Wortes nicht überrollt werden, fordern Kritiker klare Richtlinien und Obergrenzen. Gerade für Fußgänger und Personen mit eingeschränkter Mobilität seien die Gefährte wahre Stolperfallen, hieß es in der Vergangenheit bei Leserzuschriften oder Facebook-Kommentaren.

Parkverbotszonen, Alarmtöne und ein Foto-Beweis

„Bolt“ hingegen sieht in den Rollern ein „Mehrwert im Mobilitätsmix“, gerade mit Blick auf kurze Distanzen bis zu 5 Kilometern könne Mikromobilität den bestehenden Nahverkehr mit Bus und Bahn ergänzen. Um chaotische Zustände auf Gehwegen zu vermeiden, setze das Unternehmen verschiedene Maßnahmen um.

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Von Daniel Wiberny und Philipp Wahl

So sind im Stadtgebiet Zonen eingerichtet, in denen die Fahrt nicht beendet werden kann. Dies betrifft, wie auch bei anderen Anbietern, etwa den Kantpark, die Fußgängerzone oder den Innenhafen. Ein Foto vom korrekt geparkten Fahrzeug nach Fahrtende soll ebenfalls ordnungsgemäßes Parken sicherstellen.

Außerdem soll das System umgekippte E-Scooter erkennen, sodass Mitarbeitende gezielt reagieren könnten. Ein Alarmton solle helfen, wenn die Roller unerlaubt bewegt werden. „Wir arbeiten eng mit der Stadt zusammen”, versichert „Bolt“ zudem in der Pressemitteilung.

>> VERKEHRSSICHERHEIT

  • E-Scooter gehören zu den Elektrofahrzeugen und dürfen nur auf Radwegen, Radfahrstreifen sowie in Fahrradstraßen gefahren werden. Wenn diese fehlen, dürfen Nutzer auf die Fahrbahn ausweichen.
  • Auf dem E-Scooter gelten die gleichen Promillegrenzen wie hinterm Steuer. Durch die hohe Verfügbarkeit und die geringen Fahrzeiten ist die Hemmschwelle auf einen E-Scooter zu steigen, aber viel geringer.
  • Für mehr Verkehrssicherheit hat „Bolt“ einen Reaktionstest eingeführt, der das Entsperren und Fahren von E-Scootern unter Alkoholeinfluss erschweren soll.
  • Von donnerstags bis sonntags zwischen 22 bis 5 Uhr morgens ist ein Test in der App hinterlegt, der die Reaktionszeit und damit die Fahrtüchtigkeit bestimmen soll.
  • Liegt die Reaktionszeit über einem definierten Schwellenwert, wird den Nutzer zumindest geraten, den E-Scooter nicht zu fahren.