Duisburg. Duisburg kämpft für einen unterirdischen A59-Ausbau mit viel Herz, aber auch Verstand. Was Hoffnung auf einen Tunnel macht. Ein Kommentar.
„Duisburg sollte sich vom Tunnel-Traum verabschieden“, habe ich im Mai 2020 kommentiert. Das Bundesministerium hatte dem unterirdischen A59-Ausbau eine zweite klare Absage erteilt; das Duisburger Festhalten an dieser Forderung mutete mehr trotzig als realistisch an. Heute, zwei Jahre später, muss ich meine Meinung ändern: Politik, Stadt, engagierte Anwohnerinnen und Anwohner kämpfen auf mehreren Ebenen so umsichtig für ihr Ziel, dass es nicht unerreichbar wirkt.
Die bisherige Arbeit der Begleitkommission macht Hoffnung. Klug ist etwa die Forderung, den Gesamtausbau in mehrere Abschnitte zu unterteilen. Den Gegnern eines Tunnels oder Trogs wäre ein wesentliches Argument genommen: Dass nämlich das Ablaufdatum der baufälligen Berliner Brücke einen womöglich zeitaufwendigeren Tunnelbau nicht zulasse.
FDP-Ministerium zugänglich für Duisburger Wünsche?
Der Bundestagsabgeordnete Mahmut Özdemir (SPD) pflegt derweil den Austausch mit der Behörde, die sich noch unter CSU-Führung für Duisburger Wünsche wenig zugänglich zeigte. Kann er bei der FDP erfolgreich für das Tunnelprojekt werben?
Überzeugungsarbeit braucht es auch an den Stellen, die über die Vergabe von Fördermitteln entscheiden. Duisburg ist auf Unterstützung weiterer Ministerien angewiesen, sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene. So kommt der Landtagswahl besondere Bedeutung zu: Unabhängig von ihrem Ausgang steht dann fest, mit wem man in den nächsten fünf Jahren in all diesen Fragen zusammenarbeiten muss.