Duisburg. Die Logistikbranche, Pflegedienste und Friseure: Sie alle suchen in Duisburg nach Arbeitskräften. Was sie auf einer Messe zur Situation sagen.
Auch in diesem Jahr fand die größte Jobmesse der Stadt „Karriere in Duisburg. Arbeit. Bildung. Zukunft.“ wieder in der Schauinslandreisen-Arena statt. Organisiert wurde die Veranstaltung von dem Netzwerk Weiterbildung Duisburg, der Agentur für Arbeit, dem Jobcenter, sowie der Stadt Duisburg. Mehr als 70 Arbeitgeber waren am Donnerstag dabei. Viele von ihnen kamen aus dem Pflege- und Logistikbereich.
Gerade in diesen Branchen mangelt es nämlich an Arbeitskräften. Corona und der Ukraine-Krieg hätten diese Situation verschlimmert, berichten die Unternehmen. „Durch den Krieg sind die ganzen Lieferketten gestört. Das betriff uns Logistiker ganz besonders“, klagt Olaf Slawowy vom Schweizer Speditionsunternehmen Bertschi. Hinzu kommt, dass bis vor kurzem schätzungsweise 100.000 ukrainische Fernfahrer auf deutschen Autobahnen unterwegs gewesen waren. Viele von ihnen fehlen nun, weil sie ihr Heimatland im Krieg gegen Russland verteidigen.
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Doch auch abseits der Autobahn ist es um die Logistikbranche schlecht bestellt. Auch im Güterverkehr mangelt es an geschultem Fachpersonal. Nach Schätzungen der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer sind hier aktuell 1200 Stellen unbesetzt. „Die deutsche Bahn hat als Ausbildungsbetrieb geschlafen. Jetzt wundern sie sich, dass alle Lokführer und Fahrdienstleiter in Rente gehen und keine Neuen dastehen“, sagt Mario Winkelmann, der seit Jahren im Auftrag des TÜV Nord für die deutsche Bahn ausbildet.
Auch Friseure werben in Duisburg um Nachwuchs
Auch in der Alten- und Krankenpflege fehlt es an Personal. Nach Untersuchungen des Jobportals Indeed werden deutschlandweit monatlich rund 40.000 Stellen ausgeschrieben. Jede vierte davon bleibt aber länger als zwei Monate unbesetzt. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass auch auf der Jobmesse in Duisburg viele Aussteller aus der Pflegebranche zugegen waren. „Eigentlich ist es ein sehr schöner Beruf. Die Patienten geben einem unglaublich viel zurück“, berichtet Martina Kemper, die für den ambulanten Pflegedienst „Die Pflege“ über den Job aufklärt und diesen Beruf selber seit über 20 Jahren ausübt.
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Arbeitskräfte werden auch abseits der Logistik- und Pflegebranche gesucht. „Wir Friseure haben auch Probleme. Die Betriebe suchen wie verrückt nach Angestellten“, sagt Anja Bröcking, die in ihrer „Beauty Hair Company“ angehende Friseure ausbildet.
Die Stadt Duisburg tritt bei der Messe nicht nur als Mitorganisator auf, sondern informiert an einem Stand auch in eigener Sache. „Jobs bei der Stadt sind sicher und vielfältig“, sagt Sorina Peppmüller vom Amt für Personalmanagement. Gerade bestehe besonderer Bedarf an russisch- oder ukrainischsprachigen Bewerbern für die Flüchtlingshilfe. Überdies seien einige Stellen beim Ordnungsamt zu vergeben. Auch werden Schulhausmeister, Schulsekretäre und Erzieher gesucht.