Duisburg. Mit einer Betrugsmasche brachten Kriminelle ein Duisburger Ehepaar um 17.000 Euro. Als Geld-Abholer fungierte Mann, der nun vor Gericht stand.

Wegen seiner Mitwirkung an einer Reihe schäbiger Straftaten stand ein Mann aus Gummersbach (26) vor dem Amtsgericht am König-Heinrich-Platz. Zwischen Ende September und Anfang November 2021 hatte er ältere Menschen in Duisburg, Köln und Leverkusen um ihr Erspartes gebracht. Die glaubten, sie brächten ihr Geld in Sicherheit.

Die als Polizeitrick bekannte Masche: Ein Hintermann nahm telefonisch Kontakt zu den Geschädigten auf, gab sich als Polizist aus. Er versetzte die Opfer in Angst und Schrecken: Man ermittle gegen eine Bande, die sie überfallen wolle. Geld und Wertsachen sollten deshalb in Sicherheit gebracht werden.

Rentnerin aus Duisburg wurden unter Druck gesetzt

Damit die angeblichen Räuber keinen Verdacht schöpften, mussten die Rentner Geld und Schmuck an bestimmten Stellen deponieren oder in völliger Dunkelheit nachts vom Balkon werfen. So konnte der Angeklagte, der als Abholer fungierte, die Beute unerkannt an sich nehmen. In einer Kombination von Telefonüberwachung, Auswertung von Funkzellendaten und Bildern von Überwachungskameras von Bankautomaten ermittelte die Polizei seine Identität doch.

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Den größten Verlust musste ein Paar aus Duissern hinnehmen. Eine 81-jährige Frau setzten die Täter so unter Druck, dass sie Schmuck und Bargeld in einer Baustellentoilette deponierte. Wenige Tage später räumte sie nach weiteren Anrufen auch ihr Schließfach leer, deponierte den Inhalt ebenfalls auf der Baustelle und legte ihre EC-Karte und die des Lebensgefährten nebst PIN dazu. Verlust: 17.000 Euro. „Bei mir hätten alle Alarmglocken klingeln müssen“, so die Rentnerin im Zeugenstand. „Aber irgendwie konnte ich nicht mehr klar denken.“

Angeklagter legte Geständnis ab

Der Angeklagte gestand alles. „Der Mandant hat begriffen, was er den Senioren angetan hat“, so seine Verteidigerin. Zeit dazu hatte er. Der Mann sitzt seit 14 Monaten in Untersuchungshaft. Er kenne die Hintermänner nicht persönlich, so der 26-Jährige. „Ein Mann, mit dem ich öfter online gespielt und gechattet habe, bot mir den Job an. Wir haben nur telefoniert.“ Ihn habe das Geld gereizt, gestand der Angeklagte. Knapp die Hälfte des Beutewerts durfte er behalten. Den größeren Teil überwies er an den Auftraggeber im Ausland.

Das Schöffengericht verurteilte den 26-Jährigen zu drei Jahren Gefängnis. Den Wert der Beute, insgesamt rund 55.00 Euro, muss er zurück zahlen. Das wird, falls überhaupt, noch dauern. Erst vor einigen Monaten wurde der Angeklagte wegen ähnlicher Taten bereits in Aachen zu zwei Jahren und zehn Monaten verurteilt.