Duisburg. Die Speisen im Lokal „Wilder Kaiser“ in Duisburg haben eine sehr gute Qualität. Aber unser Gastro-Kritiker verteilt auch in einen Punktabzug.

Speisen wie in Österreich. Seit 2017 kann man das bereits in Duisburg. In Duissern werden seitdem die Freunde der alpenländischen Küche im „Wilden Wiener“ verwöhnt. Jetzt haben die Betreiber auch im Duisburger Süden ein Restaurant gleichen Charakters eröffnet.

Seit einigen Wochen gibt es in Hüttenheim am Förkelsgraben, direkt hinter dem XXL, das Lokal „Wilder Kaiser“. Angesiedelt ist die Spezialitäten-Gastronomie im Clubhaus des TC Grunewald. Der Name erinnert an die bei vielen Urlaubern beliebten Feriengegend des Tiroler Kaisergebirges. Dieses Urlaubs-Feeling soll sich bei den Gästen auch beim Blick auf die Speisekarte einstellen.

„Wilder Kaiser“ in Duisburg: Karte ist angenehm übersichtlich

Atmosphäre/Ambiente: Die Gasträume des Ende der 1970er-Jahre vom Sternbuschweg in den Sportpark Süd verlagerten Tennisvereins erinnern eher nicht an ein herkömmliches Clubhaus. Einrichtung und Ambiente entsprechen schon dem eines gehobenen Restaurants und passen durchaus zur gastronomischen Ausrichtung des „Wilden Kaisers“. Vom Gastraum und von der großen, bei Bedarf überdachbaren Außenterrasse, hat man den perfekten Blick auf die elf Tennisplätze und die grüne Umgebung.

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Service: In der Regel wird man vom Restaurantleiter – stilecht in Lederhosen und Janker – bereits beim Betreten des Lokals willkommen geheißen. Die Frage, ob eine Reservierung vorliegt, ist wohl nicht ganz unberechtigt, denn gerade an Wochenenden scheint der „Wilde Kaiser“ gut frequentiert zu sein. Der Service ist aufmerksam, so wie es in einem Gastronomie-Betrieb dieser Kategorie auch zu erwarten ist.

Beim Studieren der Karte fällt auf, dass bei komplett frisch zubereiteten Speisen wie bei den „Wachauer Marillenknödeln“ die Koch- und damit verbundene Wartezeit (hier 20 Minuten) explizit angegeben ist. Und wer des Österreichischen nicht mächtig ist, kann sich vor der Bestellung in einer der Karte angegliederten Begriffserklärung kundig machen. So ist man jedenfalls auf der sicheren Seite und erfährt, was sich hinter den Bezeichnungen Vogerlsalat, Frittaten, Palatschinken oder „Weißer Spritzer“ verbirgt.

Angebot und Geschmack: Die Karte ist angenehm übersichtlich und macht schon beim Lesen Spaß. Nicht ganz soviel Freude wird mancher Gast an der Preisgestaltung haben. So gibt es ein Original Wiener Schnitzel mit einem Erdäpfel-Vogerl-Salat und Wildpreisselbeeren für 26,50 Euro. Rindergulasch mit goldgelb gebratenen Scheiben von Serviettenknödeln (inkl. Beilagensalat) ist für 19,50 Euro zu haben. Ein aus dem Filet geschnittenes „Kaiserschnitzel“ mit Pommes und Salat wird für 21,50 Euro angeboten.

Vegetarisches steht auch auf der Karte, da kann man zwischen hausgemachten Kartoffelpuffern mit Kräuterrahm, gerösteten Knödeln mit Ei, einer Spätzlepfanne und Spinatnockerln (Preise zwischen 12,50 - 15,50 Euro) wählen. Auf Vorbestellung gibt es Backhendl mit Beilagen (24,90 bis 25,90 Euro). An jedem Donnerstag werden frische Haxen mit Sauerkraut und Knödeln serviert (17,50 Euro).

Aber auch für den kleinen Appetit ist vorgesorgt. Man kann für die „Jausen zwischendurch“ zwischen Pizza, Flammkuchen und anderen kleineren Gerichten wählen (Preise zwischen 5 und 15,50 Euro). Wer zünftig wie auf der Berghütte speisen möchte, kann sich eine „Brettljause“ mit allem, was dazugehört, bestellen (17 Euro). Österreich ist auch für seine Süßspeisen bestens bekannt. Da bietet die Dessertkarte unter anderem „handgemachten“ Kaiserschmarrn (je nach Beilage 12,50 bis 14 Euro) an. Über die Osterfeiertage bietet der „Wilde Kaiser“ ein Osterbrunch mit Eiersuchen an. Vorbestellungen sind notwendig. Die Preise: 45 Euro für Erwachsene und 25 Euro für Kinder.

Den Kaiserschmarrn gibt es mit unterschiedlichen Beilagen.
Den Kaiserschmarrn gibt es mit unterschiedlichen Beilagen. © Volker Poley

Fazit: Vorab: Die Speisen sind von sehr guter Qualität und sehr schmackhaft, die alpenländische Küche eine Bereicherung der hiesigen Gastronomie-Landschaft. Allerdings hat man bei der Preisgestaltung bei manchem Angebot schon „ins hohe Regal“ gegriffen. Und ob mit Beginn der Tennissaison die Sportler den Preis für das Bierchen klaglos hinnehmen, wird sich zeigen. Ein kleines König-Pilsener kostet stolze 3,20 Euro, ein Original-Gösser gleicher Größe sogar 3,50 Euro. Deshalb gibt es in der entsprechenden Kategorie „nur“ drei Punkte, obwohl das angebotene Speisenangebot von hoher Qualität ist und der Besuch des Restaurants auf jeden Fall empfohlen werden kann.

Bewertung:

Geschmack: 4/5 Punkte

Atmosphäre: 5/5 Punkte

Service: 4/5 Punkte

Preis-Leistungsverhältnis: 3/5 Punkte

Adresse: Am Förkelsgraben 6547259 Duisburg; Telefon: 0203 44 99 17 44; Internet: www.wilder-kaiser-duisburg.eatbu.com

Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 11 - 22 Uhr ,Montag geschlossen

Hinweis der Redaktion: Diese Gastro-Kritik entspricht dem subjektiven Geschmacksurteil des Verfassers. Bei unseren Tests geben wir uns nicht zu erkennen, bewerten unabhängig und bezahlen das Essen selbst.