Duisburg. Bei einem Überfall in Hochfeld erbeutete ein Duisburger (21) 15.500 Euro. Ein Insider benachrichtigte den Angeklagten im günstigsten Moment.

Die Mitarbeiterin einer Tankstelle an der Rheinhauser Straße in Hochfeld war am 25. Oktober 2021 gerade mit dem Zählen der Tageseinnahmen beschäftigt, als plötzlich ein mit einer Sturmhaube maskierter und mit einer Pistole bewaffneter Mann vor ihr stand. Er ließ sich das Geld aushändigen, steckte es in eine Tüte und entkam mit einer Beute von 15.500 Euro. Nun steht der 21-Jährige vor dem Landgericht am König-Heinrich-Platz.

Dass der Täter genau im richtigen Moment auftauchte, war kein Zufall. Ein Insider, der damals in der Tankstelle arbeitete, versorgte den 21-Jährigen mit den nötigen Infos. „Als die Tageseinnahmen gezählt wurden, hat er mir einen Smiley mit einer Wassermelone geschickt. Das war das verabredete Zeichen“, so der Angeklagte, der zu Beginn des Verfahrens ein Geständnis ablegte.

Angeklagter: „Ursprünglich war ein Betrug geplant“

„Ursprünglich hatten wir etwas anderes geplant: Ich sollte so tun als würde ich ihn überfallen und er wollte mir das Geld selbst übergeben.“ Da man aber damit gerechnet habe, dass etwas schief gehen könne, hatte der Angeklagte eine Pistole dabei. „Aber das war nur eine ungeladene Schreckschusspistole. Ich hatte gar keine Munition für das Ding.“

Nach der Tat hatten die beiden Haupttäter die Beute geteilt. Wenn auch zu ungleichen Teilen: Der Komplize habe ihn herein gelegt, weil er behauptete, dass er an weitere Personen Schweigegeld zahlen müsse, so der 21-Jährige. Seit diesem Zeitpunkt ist der Mittäter von der Bildfläche verschwunden.

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21-Jähriger stellte sich nach mehreren Wochen selbst der Polizei

Der Angeklagte hatte zunächst Urlaub in der Türkei gemacht, war dann nach Deutschland zurück gekommen. Als er mitbekam, dass nach ihm gefahndet wurde, setzte er sich in die Niederlande ab. Schließlich aber kam er freiwillig zurück und stellte sich der Polizei.

Erst wenige Tage vor der Tat war er 21 geworden. „Ich wusste nicht, dass ich nun nach Erwachsenenstrafrecht verurteilt werde und dass es für so eine Tat mindestens fünf Jahre gibt“, so der junge Neudorfer. Ein Urteil soll nach bisheriger Planung am 11. April gesprochen werden.