Duisburg. Christine Lingemann, die sich um die Entwicklung der City kümmern sollte, hat Duisburg verlassen. Nun spricht sie über ihre Gründe.

Im vergangenen Herbst hat Christine Lingemann die Stelle als neue Citymanagerin für die Duisburger Innenstadt angetreten – und nun in der Probezeit bei der „Duisburg Business & Innovation“ (DBI) wieder gekündigt (wir berichteten). „Wir haben uns im beiderseitigen Einvernehmen getrennt“, betonte DBI-Sprecher Oliver Hänig gegenüber unserer Redaktion.

Nun erläutert Christine Lingemann erstmals, die viele Jahre in verschiedenen Hotels arbeitete und vor ihrer Aufgabe in Duisburg einen Standort für Design Offices in Essen eröffnete und am Markt positionierte, was sie künftig machen wird – und was sie Duisburg wünscht.

Es hat viele überrascht, dass Sie nach so einer kurzen Zeit wieder gekündigt haben. Was waren die Gründe?

Mein Wechsel von der Duisburg Business & Innovation zu „Destination Canada“ hat einerseits private Gründe – wie einen sehr viel kürzeren Arbeitsweg und die flexibleren, familienfreundlicheren, Arbeitszeiten. Zum anderen ist es die berufliche Entscheidung, nun Toronto hier in Deutschland gegenüber Medien zu repräsentieren und beispielsweise Pressereisen zu organisieren.

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Kanada ist sicherlich etwas anderes als die Vermarktung der Duisburg Innenstadt. Woher kommt Ihre Begeisterung für das Land?

Beruflich und privat habe ich immer schon einen Bezug zu Kanada gehabt – ein Traum, dort auch hinzufliegen, erfüllt sich dann nun gleich mehrfach.

„Duisburg, warum sollen die Leute in die Innenstadt kommen“ - diese Frage warf schon NRW-Bau- und Heimatministerin bei einem Ortstermin in Duisburg auf. Eine Antwort auf diese Frage zu finden, wird auch Aufgabe der oder des neuen Citymangers sein.
„Duisburg, warum sollen die Leute in die Innenstadt kommen“ - diese Frage warf schon NRW-Bau- und Heimatministerin bei einem Ortstermin in Duisburg auf. Eine Antwort auf diese Frage zu finden, wird auch Aufgabe der oder des neuen Citymangers sein. © FUNKE Foto Services | Foto: Tanja Pickartz

Dennoch zurück nach Duisburg. Wie war Ihr Eindruck von der City?

Duisburg hat für mich großes Potenzial. Die Nähe zum Duisburger Hafen bietet viele Möglichkeiten. Die Innenstadt hat, wie viele andere Innenstädte auch – nicht nur bedingt durch Corona – leider ihre Schwierigkeiten. Mein Eindruck ist, dass das Erlebnis „Innenstadt“ in Duisburg etwas fehlt.

Gibt es auch etwas, was besser laufen könnte?

Bedauerlicherweise dauert meiner Meinung nach die Umsetzung bestimmter, kleinerer Verbesserungen, wie zum Beispiel mehr Blumen, Spielgeräte installieren für Kinder oder die Einrichtung von Fahrradstraßen in der Innenstadt zu lange.

Was wünschen Sie Duisburg für die Zukunft?

Ich wünsche Duisburg eine/n neue/n City Manager/in mit hoher Motivation und großem Durchsetzungsvermögen.