Duisburg. Wegen einer Reihe von Taten, darunter ein Mordversuch, steht ein psychisch gestörter Duisburger vor Gericht. Attacke auf Mitpatienten in Klinik.

Nach einer Attacke auf seine Mutter landete ein 40 Jahre alter Walsumer im Mai 2021 in der geschlossenen Abteilung des St. Vinzenz-Krankenhauses in Dinslaken. Dort soll er weitere Straftaten begangen haben, unter anderem soll er einem Mitpatienten ein Messer an den Hals gehalten und ihm den Tod angedroht haben. Nun steht der Mann vor dem Duisburger Landgericht.

Allerdings geht es in dem bis zum 7. April auf drei weitere Verhandlungstage angesetzten Verfahren nicht um eine Strafe wegen versuchten heimtückischen Mordes, Widerstandes, Körperverletzung, Beleidigung und Bedrohung. Vielmehr muss die 5. Große Strafkammer über einen Antrag der Staatsanwaltschaft entscheiden, den psychisch erkrankten Beschuldigten zum Schutz der Allgemeinheit unbefristet in einer psychiatrischen Einrichtung unterzubringen.

Walsumer wehrte sich mit Händen und Füßen gegen Polizisten

Am 12. Mai 2021 soll der 40-Jährige seine Mutter angegriffen haben, in deren Walsumer Haushalt, in dem er, seit seiner Geburt lebte. Nachbarn riefen die Polizei. Der Beschuldigte soll versucht haben, sich der Personalienfeststellung durch Flucht zu entziehen. Gegen die Festnahme soll er sich mit Händen und Füßen gewehrt haben. Beamte mussten ihn zum Dienstfahrzeug tragen.

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Im Vinzenz-Krankenhaus soll der 40-Jährige mehrfach Mitpatienten und Pflegepersonal wüst beschimpft haben – meist dann, wenn er gefesselt auf seinem Bett lag. Am 5. Juni soll er bei der Essenausgabe ein Tafelmesser gestohlen haben. Das soll er am selben Abend einem Mitpatienten an den Hals gedrückt haben. „Ich bringe den um“, soll er verkündet haben. Das Eingreifen eines Zeugen verhinderte Schlimmeres. Der Geschädigte trug eine zehn Zentimeter lange Hautabschürfung am Hals davon.

Beschuldigter entschuldigte sich für seine sprunghafte Einlassung

Die Attacke auf seine Mutter bedauert der Walsumer. Dass er auf die Beamten losging, sieht er als rein menschliche Reaktion an. „Man geht da doch nicht freiwillig mit, wenn man gerade seine Mutter angegriffen hat.“ An die Beleidigungen erinnert sich der Beschuldigte angeblich nicht mehr. Die Attacke auf den Mitpatienten tue ihm Leid, eine Tötungsabsicht will der 40-Jährige aber nicht gehabt haben.

Der Beschuldigte widerspricht sich immer wieder, wiederholt sich, springt in seiner Einlassung gedanklich hin und her „Ich habe einen Universitätsabschluss“, sagt er. „Aber ich konnte mich schon immer schlecht verkaufen. Ich bin ängstlich und bitte meine unstrukturierten Angaben zu entschuldigen.“ Die Ursache für seine Taten sieht der Angeklagte allerdings ganz klar: „Ich wurde seit 2009 mit Neuroleptika behandelt. Doch die Nebenwirkungen waren so groß, dass ich die Medikamente einfach abgesetzt habe.“