Duisburg/Kamp-Lintfort. Der Prokurist einer Duisburger Firma hatte im Netz VIP-Karten für Fußballspiele und Boxkämpfe verkauft, die er gar nicht hatte. Urteil gefallen.

Mit einer Verurteilung wegen Betruges ist am vierten Verhandlungstag das Verfahren gegen einen 46-jährigen Mann aus Kamp-Lintfort geendet. Als Prokurist eines in Duisburg ansässigen Unternehmens hatte er zwischen 2015 und 2017 im Internet VIP-Karten für Sport-Großereignisse angeboten. Kunden zahlten bis zu fünfstellige Summen. Die Karten erhielten sie aber nie.

Das war auch gar nicht möglich, denn der Angeklagte hatte gar keinen Zugriff auf die teuren Tickets, die ihren Inhabern bei Fußball-Europameisterschaften oder Champions-League-Finals eine luxuriöse Betreuung zusicherten. Auch die Hoffnung, die Klitschko-Brüder hinter dem Ring treffen zu können, erfüllte sich für jene, die bei dem Angeklagten Karten für VIP-Plätze und Logen bestellten, nicht.

Zwei Jahre und neun Monate Gefängnis

Der 46-Jährige verwendete das eingenommene Geld für eigene Zwecke. Die Anklage hatte ihm ursprünglich neun Betrugstaten mit einem Gesamtschaden von mehr als 125.000 Euro vorgeworfen. Im Urteil blieben allerdings nur vier Taten übrig. Die hatte der Angeklagte selbst eingeräumt.

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Das Geständnis und der Umstand, dass er sich in jüngster Zeit straffrei verhielt und nach einer Familiengründung in geordneten sozialen Verhältnissen lebt, konnten den 46-Jährigen nicht vor einem Gefängnisaufenthalt bewahren. Denn der Angeklagte kassierte bereits mehrere Vorstrafen wegen einschlägiger Taten und stand zur Tatzeit schon unter Bewährung.

Die Strafkammer verurteilte den 46-Jährigen zu zwei Jahren und neun Monaten. Drei Monate davon gelten wegen rechtsstaatswidriger Verfahrensverzögerung bereits als vollstreckt. Die Anklage stammte bereits aus dem Jahr 2019. Doch die Strafkammer war mit Schwurgerichtsverfahren so ausgelastet, dass der Beginn des Verfahrens immer wieder verschoben werden musste.