Duisburg. Das „Team Todenhöfer“ hat in Duisburg einen Kreisverband gegründet. Die Partei sucht im migrantisch geprägten Norden der Stadt ihre Chance.

Das „Team Todenhöfer“ hat seine ersten Kreisverbände in Nordrhein-Westfalen gegründet – einen davon in Duisburg. Das hat die Partei des Publizisten und ehemaligen Bundestagsabgeordneten Jürgen Todenhöfer am Mittwoch bekannt gegeben. Zudem wird bei der kommenden Landtagswahl auch eine Direktkandidatin antreten, im Duisburger Norden, wo das Team Todenhöfer schon bei der Bundestagswahl 2021 stellenweise erfolgreich war.

Laut Pressemitteilung wurde der Kreisverband Ende Februar gegründet. Anfang März erfolgte dann die Nominierung von Kübra Arslan als Direktkandidatin im Landtagswahlkreis 63, Duisburg III, der Teile der Bezirke Hamborn, Meiderich/Beeck und Mitte sowie den Stadtteil Ruhrort umfasst.

Team Todenhöfer holte in Duisburg-Bruckhausen über 20 Prozent

Kübra Arslan, 37-jährige Lehrerin aus Duisburg, war schon bei der Bundestagswahl für das Team Todenhöfer angetreten, allerdings nicht für ein Direktmandat. Sie kandidierte über die Landesliste der Partei.

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Ohne Direktkandidaten erhielt das Team Todenhöfer 1,36 Prozent der Zweitstimmen im Wahlkreis 115, Duisburg I (Süd) und zwei Prozent im Wahlkreis 116, Duisburg II (Nord). Sehr erfolgreich war es im Wahlbezirk Beeck/Bruckhausen/Landschaftspark, wo 6,2 Prozent der Wählerinnen und Wähler der Partei ihre Stimme gaben.

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Im Stimmbezirk 1001, im Norden Bruckhausens, waren es sogar 22,9 Prozent. In dem migrantisch geprägten Ortsteil reichten wegen der geringen Wahlbeteiligung allerdings schon 53 Stimmen für das außergewöhnlich gute Abschneiden.

Gute Chancen in muslimischen Communities in Duisburg?

Parteigründer Jürgen Todenhöfer saß 18 Jahre lang für die CDU im Bundestag. Er gilt als ausgewiesener Kenner des Nahen Ostens, den er häufig selbst bereist hat. Dabei ist er durchaus umstritten: Kritiker werfen ihm mangelnde Distanz zu autoritären Machthabern wie Recep Tayyip Erdogan in der Türkei oder Baschar Al-Assad in Syrien vor. Auch Äußerungen Todenhöfers zur Rolle Israels im Nahen Osten führten bereits zu Diskussionen, weil sie nach mancher Auffassung antisemitische Stereotype bedienten.

Todenhöfer genießt Popularität und Anerkennung gerade in muslimischen Communities, die auch im Landtagswahlkreis Duisburg III verhältnismäßig oft zu finden sind.