Duisburg. Champions League und Fußball-EM: Wegen Betruges steht ein Mann in Duisburg vor Gericht. Er soll VIP-Karten, die er nicht hatte, verkauft haben.
Firmen und Privatpersonen hatten bis zu mehreren Tausend Euro bezahlt, um bei großen Sportereignissen mit dabei zu sein. Doch die VIP-Tickets und Logen-Karten für Stadien und Box-Arenen erhielten sie nie. In diesem Zusammenhang steht jetzt ein 46 Jahre alter Mann aus Kamp-Lintfort vor dem Landgericht am König-Heinrich-Platz.
Die Anklage wirft ihm gewerbsmäßigen Betrug vor. In acht Fällen soll der damalige Prokurist einer in Duisburg ansässigen Firma zwischen 2015 und 2017 Tickets verkauft haben, die er gar nicht hatte. So soll er für den Eintritt bei Spielen der Fußball-Europameisterschaft, für das Finale der Champions League, für Boxkämpfe von Klitschko und ein Konzert mit Herbert Grönemeyer bis zu 2000 Euro pro Person kassiert haben.
150.000 Euro Schaden: Kartenkäufer, Rechtsanwalt und Bekannte betrogen
Nebenbei soll der 46-Jährige auch noch eine Anwaltskanzlei, die ihn bei einer Rechtsangelegenheit vertrat, um ihren Lohn geprellt haben. Und eine Zeugin soll er dazu überredet haben, ihm 28.000 Euro zu überlassen. Der Angeklagte soll ihr versprochen haben, das Geld innerhalb weniger Monate zu verdoppeln. Tatsächlich soll der Mann, der zu diesem Zeitpunkt bereits insolvent war, die Summe für private Zwecke verbraucht haben. Insgesamt soll der Mann einen Schaden von rund 150.000 Euro verursacht haben.
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Die Strafkammer wies zu Beginn des Prozesses auf die lange Verfahrensdauer hin. Die Anklage der Staatsanwaltschaft stammt aus dem Jahr 2019. Doch da die Kammer mit Schwurgerichtsverfahren ausgelastet war, wurde der Prozess gegen den 46-Jährigen immer wieder verschoben.
Der Verteidiger stellte zu Beginn der Hauptverhandlung ein rückhaltloses Geständnis in Aussicht. Das ursprünglich auf vier Tage anberaumte Verfahren könnte also deutlich schneller beendet werden. Und da der Angeklagte einen großen Teil des finanziellen Schadens inzwischen ausgeglichen hat und in Aussicht stellte, im Laufe der Verhandlung auch noch Geld an die die übrigen Geschädigten zahlen zu wollen, dürfte die Strafe wohl relativ milde ausfallen.