Duisburg-Duissern. Bei einem Drink kommen die besten Ideen: Was die Besucher neben Bar-Abenden im „Edel“ im Stadtteil Duisburg-Duissern bald noch erwartet.

Die besten Ideen entstehen bei einem guten Drink. Nun mögen sich die Gelehrten darüber streiten, ob ausgerechnet Rotwein mit Fanta dazu gehört – doch nach einem gemeinsamen Familienurlaub in Kroatien, wo diese Mischung gerne konsumiert wird, stand für Gaye Sevindim und Dirk Bremmenkamp der Entschluss fest: Sie wollen die ehemalige Druckerei „Edel“ an der Mülheimer Straße nicht nur abends für die beliebten Cocktail-Veranstaltungen „Cheers from the deep“ nutzen, sondern auch tagsüber. Aus dem „Edel“ soll ab April ein Bistro werden.

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Noch gehört etwas Fantasie dazu, um sich die Halle als Café vorzustellen. Überall liegen Baumaterialien, es ist noch einiges zu tun. Im vergangenen Frühjahr haben die Macher die Location eröffnet, gedacht für geschlossene Gesellschaften und Abende mit Freunden. Entsprechend wurden Toiletten installiert und die Halle gemütlich eingerichtet. „Die Toiletten mussten wir komplett rausreißen und neu planen, weil wir jetzt ein öffentlich zugängiger Betrieb sind“, erklärt Gaye Sevindim. Solche für Frauen, Männer und eine barrierefreie Unisex-Toilette mussten her.

Idee für das neue Bistro in Duisburg-Duissern kam im Familienurlaub

Gaye Sevindim stellt aus alten Jeans neue Mode und Accessoires her. Ihr Label heiß „Skarabea“.
Gaye Sevindim stellt aus alten Jeans neue Mode und Accessoires her. Ihr Label heiß „Skarabea“. © FUNKE FotoServices | Foto: Kerstin Bögeholz

Zusätzlich mussten sie Parkplätze nachweisen, Pläne vorlegen und allerlei andere Unterlagen einreichen, um die Genehmigung für den Betrieb des Bistros zu bekommen. Dennoch: „Uns war schnell klar, dass wir keinen anderen Gastronom hereinholen wollten, sondern alles selbst machen, damit wir so weitermachen können, wie es sich eingespielt hat“, weiß Gaye Sevindim.

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Das Gebäude ist das Hauptquartier der Fahrradkuriere „Pony Riders“. Außerdem lagern im Keller hunderte ausgemusterte Jeans, die Gaye Sevindim mit ihrem Label „Skarabea“ zu neuen Accessoires verarbeitet. Nicht zu vergessen der Getränke-Vorrat von Dirk Bremmenkamp. „Wir haben in den vergangenen Monaten relativ wenig von uns hören lassen. Trotzdem kamen immer wieder Leute vorbei und haben gefragt, ob es etwas zu trinken gibt“, erinnert sich Dirk Bremmenkamp. Er hat ihnen dann geantwortet, dass er gut Hilfe auf der Baustelle gebrauchen könnte – doch dann haben sich die Spontanbesucher in der Regel getrollt.

Öffnungszeiten bis 21 Uhr geplant

Dirk Bremmenkamp betreibt für seine Drinks einigen Aufwand, trocknet zum Beispiel Obst, Kräuter oder stellt Tee-Sud her.
Dirk Bremmenkamp betreibt für seine Drinks einigen Aufwand, trocknet zum Beispiel Obst, Kräuter oder stellt Tee-Sud her. © FUNKE Foto Services | Foto: Alexandra Roth

Die langen Tische bleiben erhalten. Zusätzlich haben Bremmenkamp und seine Helfer eine Art Fensterbank gebaut, an der man prima sitzen kann. „Das ist mein Lieblingsplatz, von hier hat man die ganze Straße im Blick.“ Alte Setzkästen erinnern an die frühere Nutzung. Die Wand wurde schon grün gestrichen. Um auch in die hohen Ecken zu kommen, muss allerdings noch mal ein Gerüst her. Indirekt beleuchtete Buchstaben sollen künftig für Atmosphäre sorgen.

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Hinter der Theke, die bisher für die Cocktailabende diente, wird eine Küche eingerichtet und demnächst eine Kaffeemaschine installiert. Aufgetischt werden Kleinigkeiten, „anständige Dubbel“, wie Gaye Sevindim sagt. Neben den Butterbroten wird es eine wechselnde Wochenkarte geben. Nachmittags gibt’s außerdem Kuchen. Wenn gerade kein Barabend ist, soll bis 21 Uhr geöffnet sein. Mittags, so stellen es sich die beiden vor, könnten die Mitarbeiter aus den umliegenden Büros zum Lunch vorbei kommen. Nachmittags und am frühen Abend diejenigen, die sonst auch bei den Cocktailabenden vorbeischauen.

Nachbarin aus dem Seniorenstift hat schon die Cocktails getestet

„Wir liegen hier zentral im Stadtteil Duissern und wollen ein Angebot für die Nachbarn schaffen“, betont Gaye Sevindim. Die Cocktail-Kunst von Dirk Bremmenkamp hat sich jedenfalls schon herumgesprochen. Als er im Corona-Herbst Drinks „to go“ anbot, bekam er unerwarteten Besuch aus dem benachbarten Hewag-Seniorenstift. Eine Dame hatte ihren Pfleger überredet, mit ihr doch mal in dem neuen Laden vorbei zu schauen. Dirk Bremmenkamp versorgte sie mit seinen Mischungen und freut sich über den Zuspruch, getreu dem Motto: „Als Gast kommen, als Freund gehen.“

>> Eröffnung im April geplant

Die Eröffnung ist für April geplant. Erst einmal sollen die Nachbarn eingeladen werden. Denkbar ist auch, dass später Akustik-Konzerte und andere Veranstaltungen stattfinden. Im Sommer können auch draußen ein paar Tische stehen.

Wer den Baufortschritt beobachten will, kann sich hier informieren.