Duisburg. In der Duisburger Salvatorkirche haben die Menschen für Frieden in der Ukraine gebetet. Angst und Sorge sind spürbar. OB Link spricht Fürbitte.
120 Christen beider Konfessionen haben sich am Freitagabend zum Friedensgebet in der Duisburger Salvatorkirche versammelt. Eingeladen hatten dazu der evangelische Kirchenkreis und die katholische Stadtkirche gemeinsam.
Die Menschen kamen zusammen, um für den Frieden zu beten, Kerzenlichter der Trauer und der Hoffnung anzuzünden und die schockierenden Nachrichten aus Russland und der Ukraine gemeinsam zu verarbeiten. „Ich habe Verwandte auf beiden Seiten der Grenze zwischen der Ukraine und Russland, sollen die jetzt aufeinander schießen?“ äußerte Besucherin Alexandra Bach auf der Kirchentreppe ihre schlimmsten Befürchtungen, bevor sie die alte Stadtkirche betrat.
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„Wir schreiben das Jahr 2022 und es ist wieder Krieg, mitten in Europa“, sprach der Stadtdechant Roland Winkelmann bei der Begrüßung aus, was viele dachten, „Russland spielt mit einem infernalischen Feuer.“ Im Chor mit allem sprach Superintendent Christoph Urban die Versöhnungslitanei von Coventry. Ein Schuldbekenntnis aus der englischen Industriestadt, die nach einem deutschen Luftangriff am 14. November 1940 in Schutt und Asche lag und 568 Bombentote zu beklagen hatte. „Den Hass, der Rasse von Rasse trennt, Volk von Volk, Klasse von Klasse: Vater, vergib. Das Streben der Menschen und Völker zu besitzen, was nicht ihr Eigen ist: Vater, vergib.“
Friedensgebet für Ukraine: Duisburgs OB mit Fürbitte
Der Krieg in der Ukraine gehe den Menschen im Wortsinne nahe, sei weniger leicht zu verdrängen als andere Kriege, unter denen Menschen auf der ganzen Welt litten, erklärte Urban in seiner Ansprache. Er fand deutliche Worte aus dem Psalm 85: „Krieg ist eine Torheit, also eine Dummheit. Krieg darf nach Gottes Willen nicht sein.“
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Den gemeinsamen Gebet um Frieden schloss sich auch der Duisburger Oberbürgermeister Sören Link mit einer Fürbitte an. „Unsere schlimmsten Befürchtungen sind wahr geworden. Dies ist der erste völkerrechtswidrige Angriff seit dem Überfall der Nationalsozialisten auf Polen 1939,“ sagte das Stadtoberhaupt und bat Gott um Hilfe dabei „unseren Weg weiter unbeirrt, mutig und besonnen zu gehen.“Für „Einsicht und Demut bei allen, die der Waffengewalt ein Ende machen können“, bat der Stadtdechant. „Man kann deutlich spüren, wie stark dieser Krieg die Menschen hier betrifft“, sagte Besucherin Ilse Bonow.
Die Duisburger hatten nach dem offiziellen Teil noch das Bedürfnis, nicht so schnell auseinander zu gehen. Sie stellten sich in einer langen Reihe auf, und zündeten Kerzen an und tauschten ihre Gedanken aus, bevor sie die Kirche verließen. Viele blieben noch stehen und bedankten sich bei dem Stadtdechanten und dem Superintendenten für die schnell organisierte Möglichkeit, gemeinsam zu beten „Ich war ein kleines Kind, als hier zum letzten Mal Krieg war, aber ich erinnere mich leider noch ganz gut an die Bomben, die Trümmer, die große Angst und den Hunger. Ich möchte nicht, dass meine Urenkelin so etwas auch erleben muss,“ teilte die Besucherin Maria Krüger ihre Erinnerungen mit.