Duisburg. Die Duisburger Tanztage haben als größtes Amateurtanz-Festival Deutschlands trotz Corona riesigen Zulauf. Neuer Wettbewerb verspricht Spannung.
Von den Rekordzahlen vor Corona, als fast 5000 Teilnehmer und über 9000 Besucher das größte Amateurtanz-Festival Deutschlands in Duisburg zu einem bunt leuchtenden, sportlich-künstlerischen Ereignis machten, wird man in diesem Jahr noch deutlich entfernt sein. „Noch“, betont Nicole Richter, seit 2009 Leiterin der Duisburger Tanztage.
Denn die aktuellen Zahlen machen nicht nur ihr Mut und Hoffnung für die weitere Zukunft. Als Nicole Richter jetzt mit Kulturdezernentin Astrid Neese und Kulturbetriebsleiterin Karoline Hoell im Theater am Marientor (TaM) das Programm und die Abläufe vom 11. März bis 3. April vorstellte, waren Zuversicht und Erleichterung spürbar.
Im Duisburger TaM bebt zum Finale wieder der Bühnenboden
243 Gruppen mit exakt mit 2869 Tänzern sind fest angemeldet. Dabei liegen die weiblichen Teilnehmer weit vorn. 2746 Tänzerinnen stehen 123 Tänzern gegenüber. Der jüngste Teilnehmer ist gerade einmal fünf Jahre alt, der älteste 65. Das beweise, dass das Tanzen generationsübergreifend nach wie vor seinen Charme habe, so Neese.
„Hier bebt es bald, und dann ist wieder Leben in der Bude“, sagte die scheidende Kulturdezernentin und zeigte auf den Bühnenboden des 2019 geschlossenen Theaters, das dann bis September 2021 als Corona-Zentrum diente. TaM. Bis dahin galt und gilt es wohl noch, einige Klippen zu überspringen. „Die Vorbereitungen war schon eine Herausforderung“, erläutert Nicole Richter, denn die Corona-Verordnungen hätten sich mehrfach geändert und erforderten schnelle Reaktionen.
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„Corona war ein Einschnitt. Einige Gruppen, die bereits angemeldet waren, haben ihre Teilnahme wegen der Pandemie wieder abgesagt. Andere Institutionen und Organisationen, die bislang an den Tanztagen regelmäßig teilgenommen haben, haben sich inzwischen sogar aufgelöst“, berichtet die Festivalleiterin. Doch das zarte Pflänzchen Hoffnung blühe wieder, ist sie überzeugt. Inzwischen gibt es sogar eine Warteliste, falls noch Gruppen absagen. Darauf stehen über 40 Gruppen mit fast eintausend Teilnehmern.
„Battle“ zwei gegen zwei verspricht Spannung
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Wie immer müssen die Tänzer sich fürs Finale qualifizieren. Unter dem Titel „First Level“ laufen zehn Tage lang in der Rheinhausen-Halle in den unterschiedlichen Tanzstilen und Kategorien die Vorentscheide. Von Hip-Hop und Showtanz über Jazz und Modern Dance bis hin zum Ballett reicht die ganze tänzerische Bandbreite.
Neben dem bekannten Ablauf der Tanztage gibt es auch eine Neuerung. „Wir lange daran gebastelt“, so Nicole Richter, „aber jetzt sind wir richtig stolz, dass wir mit dem ,Allstylez Battle’ ein echtes Highlight bieten können.“ Dabei treten am 19. März in der Rheinhausen-Halle jeweils zwei Paare für 45 Sekunden pro Runde im K.o.-System gegeneinander an. Sie wissen nicht, welche Musik sie erwartet und müssen mit Improvisationstalent, Ideenreichtum und tänzerischer Intuition ihre Choreographie spontan entwickeln.
Publikum und Fachjury entscheiden
Auch hier liegt die Entscheidung, wer weiterkommt, wie bei allen anderen Wettbewerben sowohl beim Publikum als auch bei der jeweiligen Fachjury. Zwar werden die Jurybewertungen höher eingestuft, aber schon oft seien die Publikumsvoten das Zünglein an der Wage gewesen, so Nicole Richter.
Die Vorfreude teilt mit den Verantwortlichen Thomas Diederichs, Vorstandssprecher der Volksbank Rhein-Ruhr. Seit elf Jahren unterstützt die Genossenschaftsbank neben weiteren kulturellen und sozialen Aktivitäten die Duisburger Tanztage. „Wir schließen die Unterstützungsvereinbarung ja immer für ein Jahr, Ich kann Ihnen heute sagen, dass wir auch im kommenden Jahr dabei sind.“
Weitere Informationen zu den einzelnen Programmtagen, den geltenden Corona-Regeln, den Eintrittspreisen und dem Kartenverkauf gibt es unter www.tanztage-duisburg.de.
>>THEATER AM MARIENTOR KEHRT ZURÜCK
- Mit dem Finalwochenende am 2. und 3. April wird das renovierte TaM wieder eröffnet. Dort geht es danach weiter mit der „Rocky Horror Show“, Hape Kerkelings „Kein Pardon“ und dem Rock’n’Roll-Musical „Memphis“.
- TaM-Direktor Wolfgang DeMarco will in naher Zukunft ein attraktives Programm auf die Bühne bringen. Auch eine neue Eigenproduktion sei in Arbeit, so DeMarco.
- Bald beginnen soll auch der Umbau des Vordergebäudes zu einem „Dinner-Theater“ mit eigener kleiner Bühne für zusätzliche Veranstaltungen sowie private Ereignisse wie etwa Hochzeiten und Jubiläen.