DuisBURG.. Spektakuläre und fantasievolle Choreografien bei den Duisburger Tanztagen. Enorme Bandbreite lässt auf ein spannendes Finale hoffen.


Der Beat startet auf einem Sofa am Bühnenrand. Zwölf junge Frauen sitzen, klatschen, dann strömen sie auseinander in die Tanzbewegung: ausgelassen, dynamisch, artistisch. Der mitreißende Modern Dance ums Kanapee bringt die Rheinhausenhalle zum Beben und die Teens des Tanzateliers Vis-a-vis ins Finale. Es bleibt aber nicht der einzige Höhepunkt der 29. Duisburger Tanztage.

Auftritt Sevenup aus Duisburg Rheinhausen am Freitag, den 23.02.18 bei den Duisburger Tahztagen in der Rheinhausenhalle in Duisburg Rheinhausen. Foto: Tanja Pickartz/ FFS FUNKE Foto Services
Auftritt Sevenup aus Duisburg Rheinhausen am Freitag, den 23.02.18 bei den Duisburger Tahztagen in der Rheinhausenhalle in Duisburg Rheinhausen. Foto: Tanja Pickartz/ FFS FUNKE Foto Services © Unbekannt | FUNKE Foto Services





Der diesjährige Auftakt des Amateurfestivals hat eine enorme Bandbreite des modernen Tanzes auf die Bühne gelegt – wenn auch nicht immer so spektakulär und fantasievoll wie die Finalisten. „Ich hätte mir etwas mehr Fantasie gewünscht. Die Choreografien waren in der Vergangenheit interessanter“, merkt eine Zuschauerin an, die das Spektakel seit Jahren gerne besucht.

Von sinnlicher Darbietung begeistert

Doch bis zu diesem Zwischenstand hatte die Kritikerin noch längst nicht alle Gruppen gesehen. Etwa die Gruppe „Kontrapunkt“, die in streng-schwarzer Erscheinung und langen Röcken mit ihrem Stück „Lost and found“ das Suchen und Finden interpretieren. Umarmen, Auseinanderstreben – mancher stützt sich bei dieser sinnlichen Darbietung versonnen in seine Hände, bevor er diese zum begeisterten Applaus zusammenbringt.

Auftritt der „Red Devils“ aus Krefeld.
Auftritt der „Red Devils“ aus Krefeld. © Unbekannt | FUNKE Foto Services





Ein ähnliches Thema legt auch die zweite Gruppe des Tanzatelier Vis-a-vis in der Kategorie Erwachsene aufs Parkett: Im Look der 30er und 40-er Jahre mit Hemd und Hosenträgern sowie Koffern stellen sie tänzerisch das Unterwegssein dar. Für die bemerkenswerte Bahnhofs-Choreografie gibt es immer wieder Szenenapplaus – und ein Ticket zum Finale. In die Wertung übrigens fließen Jury und Publikumsstimmen ein: Die Nummer aber holt beide auf ihre Seite.

Die „Black Jewels“ aus Coesfeld hingegen machen die Bühne zum „Panik Room“. Ihren Tanz, eine Mischung aus Kontrollverlust und irren Bewegungen, lassen sie zum Teil im Zuschauerraum entstehen. Eine originelle Idee. Wie die verrückten Insassen einer Anstalt zucken und springen die weiß Behemdeten im Takt. Trotz begeisterter Rufe aus dem Publikum reicht es leider knapp nicht für das Finale.

In schwarz-roter Korsage und Tüllröcken

Die Dancing Devils legen anschließend in schwarz-roter Korsage und Tüllröcken eine waschechte Show im Sinne des „Burlesque“ hin, sind aber wohl eher der Sparte Showdance statt Modern zuzurechnen. Ähnlich kess eifert auch die Gruppe Mobilé der Essener Tanzsportfreunde dem Pop-Idol „Lady Gaga“ nach: „Applause“ – so der Hit der Diva – gibt’s eine Menge, leider nicht genug für das Finale.

Mit einem anmutigen „Tanz zwischen den Welten“, der unter einem sphärisch-leichtem Schleier beginnt und wieder endet, schloss die Kategorie Modern Dance, jedoch nicht ohne die Tänzerinnen ebenfalls zur Endausscheidung im März zu bitten. Die erkennbare enorme Bandbreite der Choreografien und Themen lässt auf ein spannendes und hochwertiges Finale hoffen. Am Ende zeigt sich auch die kritische Zuschauerin zufrieden – sie gibt beide Daumen nach oben.

>>DIE FINALTEILNEHMER

Beim Finale im Stadttheater bei den Teens dabei sind TSG Rheinhausen „Svenup“, Tanzatelier Vis-a-vis „Veritable Dance Company“ und die Ballettschule Irena Kostova „Kontrapunkt“, bei den Erwachsenen das Tanzatelier Vis-a-vis „Vis-a-vis Dance Company“, Tanzwerkstatt Mamrenko „Run“ und das Ballettstudio Roehm „Shade Lights“.