Duisburg. Der 19-jährige Jan Kudrisch hatte sich gerade in die Spenderdatei eintragen lassen, als seine Stammzellen schon benötigt wurden – für ein Kind.

Erst vor vier Monaten hat sich Jan Kudrisch (19), Auszubildender an der Helios St. Johannes Klinik in Duisburg, als Stammzellenspender registrieren lassen – und wurde bereits Spender. Als er erfahren hat, dass ein britisches Kind im Grundschulalter die Spende erhalten soll, hat ihn das so betroffen, dass er nun andere zu Spenden auffordern möchte.

Kaum jemand, der sich in der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) registrieren lässt, wird auch tatsächlich zur Spende gebeten. Denn die Wahrscheinlichkeit, innerhalb von zehn Jahren zum Stammzellspender zu werden, beträgt rund 1,5 Prozent. Umso überraschter war Jan Kudrisch über den Anruf der DKMS.

Stammzellenspende: Jan Kudrisch ermutigt zur Spende

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Bis dahin hatte der 19-Jährige sich noch nicht einmal konkret darüber informiert, was er für eine solche Spende überhaupt würde tun müssen. „So weit denkt man gar nicht in dem Moment. Das Set für die Registrierung wird einem nach Hause geschickt, man sendet es zurück und das war es dann erst einmal.“

Für Leukämie-Erkrankte ist die Übertragung von Stammzellen oft die einzige Chance auf Heilung. Spendern werden die Zellen entweder direkt aus dem Blut abgenommen – ähnlich wie bei einer Blutspende – oder aus dem Knochenmark. Jan Kudrisch musste sich einer Punktion unterziehen, die mit einem kurzen stationären Aufenthalt verbunden ist.

„Danach fühlte ich mich zwar so, als hätte ich einen üblen Muskelkater. Als ich dann aber am Ende erfuhr, dass die Spende für ein Kind ist, dessen Leben noch nicht mal richtig gestartet ist, wurde mir noch mal ganz anders. Ich hoffe so sehr, dass ich helfen konnte“, so der angehende Krankenpfleger.