Bochum. Dominik Roßdeutscher ist an Leukämie erkrankt. Eine Stammzellspende ist überlebenswichtig, doch dafür muss ein passender Spender gefunden werden.

Diese Diagnose hat für Dominik Roßdeutscher aus Bochum von einem Tag auf den anderen sein komplettes Leben verändert. Der 26-Jährige ist an akuter Leukämie – Blutkrebs – erkrankt. Er braucht dringend eine Stammzellspende.

Bochumer erhält bei Routineuntersuchung die Schockdiagnose Leukämie

Dominik Roßdeutscher macht aktuell seine Ausbildung zur Fachkraft für Kreislauf und Abfallwirtschaft in einem großen Umweltunternehmen in Herten. Er fühlt sich nicht krank und ist eigentlich topfit, geht regelmäßig ins Fitnessstudio und ist seit elf Jahren aktiver Fußballschiedsrichter in Bochum.

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Doch bei einer routinemäßigen Untersuchung beim Betriebsarzt wird ihm Blut abgenommen. Die Werte sind so schlecht, dass er unmittelbar zum Gespräch zu seiner Hausärztin kommen soll – und von da aus direkt ins Krankenhaus muss. Nach weiteren Untersuchungen steht die schockierende Diagnose fest: Der junge Mann aus Langendreer hat Blutkrebs, leidet unter einer seltenen Form der akuten Leukämie. Vier Tage später beginnt die Chemo-Therapie.

„Alleine kann ich den Krebs nicht besiegen“

„Meine Diagnose akute Leukämie hat mich von heute auf morgen aus dem Leben gerissen. Auch wenn der Weg bis zur vollständigen Genesung schwer und lang sein wird, kämpfe ich jeden Tag mit Zuversicht. Aber alleine kann ich den Krebs nicht besiegen“, erklärt Dominik Roßdeutscher. Er braucht eine Stammzellspende, doch dafür muss ein passender Spender gefunden werden.

Derzeit gebe es in Bochum viele Blutkrebs-Erkrankte, auch ein guter Freund von ihm sei erkrankt. Deshalb appelliert der 26-Jährige eindringlich: „Lass Dich registrieren, für mich und alle anderen Patientinnen und Patienten, die dringend auf eine Stammzellspende angewiesen sind.“

Jede 15 Minuten erhält ein Mensch in Deutschland die Diagnose Blutkrebs

Nach Angaben der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) erhält im Schnitt alle 15 Minuten ein Patient in Deutschland die Diagnose Blutkrebs. Nur ein Drittel aller Blutkrebspatienten finde innerhalb der Familie einen passenden Spender. Jeder zehnte Blutkrebspatient sucht vergeblich einen passenden Spender, so heißt es weiter.

Die DKMS

Die DKMS – Deutsche Knochenmarkspenderdatei – ist eine gemeinnützige Organisation mit Sitz in Tübingen.

Haupttätigkeitsfeld ist die Registrierung von Stammzellspendern, mit dem Ziel, weltweit Blutkrebspatienten mit einer Stammzelltransplantation eine zweite Lebenschance zu ermöglichen.

Wer sich für eine Stammzellspende registrieren möchte, kann auf www.dkms.de/dominik Registrierungsset bestellen. Mit den drei Wattestäbchen machen potenzielle Spender dann einen Wangenabstrich. Die Wattestäbchen schickt man dann zusammen mit den unterschriebenen Unterlagen zurück.

Ein Labor bestimmt die Gewebemerkmale und nimmt einen anschließend in die DKMS-Datei auf. Die Daten stehen ab jetzt der weltweiten Suche nach Stammzellspendern zur Verfügung. Man erhält eine DKMS-Spendercard mit einer Spendernummer. Die DKMS meldet sich, wenn man als Spender infrage kommt.

Bochumer hofft, den passenden Stammzellspender zu finden

Es gibt zwei verschiedene Arten, Stammzellen zu spenden. In den meisten Fällen – etwa 80 Prozent – werden Stammzellen über die sogenannte „periphere Stammzellspende“ aus der Blutbahn entnommen. In wenigen Fällen – etwa 20 Prozent – werden die Stammzellen dem Knochenmark aus dem Beckenkamm entnommen. Dies geschieht unter Vollnarkose.

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„Eine Stammzellspende ist für mich überlebenswichtig“, macht der 26-jährige Dominik Roßdeutscher aus Bochum klar. Er liegt nun seit fünf Wochen im Krankenhaus, durfte bisher nicht zwischendurch nach Hause. „Die Gefahr ist wegen möglichen Infektionen und Corona zu hoch“, erklärt der Bochumer. Zu geschwächt ist derzeit sein Immunsystem. Einmal am Tag darf er für eine Stunde Besuch bekommen, mehr ist wegen Corona nicht möglich. Dominik Roßdeutscher kämpft weiter – in der Hoffnung, dass er den passenden Spender findet.