Duisburg. Nach dem Rücktritt des Sportdirektors Ivica Grlic fordert Promi-Fan Joachim Llambi beim MSV Duisburg diese weiteren personellen Konsequenzen.

Joachim Llambi ist seit Kindesbeinen Fan des MSV Duisburg. In einer Langzeit-Doku, die am 17. Februar bei RTL+ startet, begleitet der aus der RTL-Tanzshow „Let’s Dance“ bekannte Juror seinen Herzensverein, der aktuell mehr denn je in der Krise steckt. „Den „Zebras“ droht der Abstieg aus der Dritten Liga. Nach der jüngsten 1:3-Heimniederlage gegen die „Zweite“ von Borussia Dortmund trat Sportdirektor Ivica Grlic nach insgesamt über 17 Jahren im Verein und zuletzt wieder größer werdenden Fan-Protesten zurück. Eine Entscheidung, die Llambi für die richtige hält. Der 57-Jährige fordert aber noch weitere personelle Konsequenzen.

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„Zunächst einmal zolle ich Ivo Grlic für seinen Entschluss Respekt“, so Llambi. „Dafür brauchst du Eier. Fakt ist aber auch, dass es beim MSV seit zwei Jahren desaströs läuft. Ivo hatte immer schon wenig Geld zur Verfügung, aber das Glück bei den Spielertransfers hat ihn komplett verlassen.“

MSV Duisburg: Nach Grlic-Rücktritt fordert Joachim Llambi auch Trainerentlassung

Trotzdem ist der prominente MSV-Fan überzeugt, dass die Mannschaft grundsätzlich die Qualität für den Klassenerhalt habe. „Allerdings ist der aktuelle Coach nicht drittligareif“, stellt Llambi klar. „Das ist ein Nachwuchstrainer, der keine Erfahrung im Profifußball und erst recht nicht im Abstiegskampf hat.“ Ob es mit Hagen Schmidt weitergehen soll, ist Thema einer Gremiensitzung am Montagabend.

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Friedhelm Funkel wäre aus Llambis Sicht in der jetzigen Situation der richtige „Feuerwehrmann“. „Allerdings weiß ich, dass sich zuletzt auch Fortuna Düsseldorf vergeblich um ihn bemüht hat.“

Coach oder Sportdirektor? Diskussion um früheren Abwehrspieler Alfred Nijhuis

Unter den ehemaligen MSV-Spielern, die als Trainer immer mal wieder im Gespräch sind, hält Llambi den früheren Abwehrspieler Alfred Nijhuis für den besten Kandidaten – auch als Grlic-Nachfolger. Nijhuis ist aktuell Chef-Scout beim niederländischen Erstligisten Heracles Almelo und war am Wochenende Gast im MSV-Stadion.

Im Gespräch mit dem „Reviersport“ erteilte er einer Rückkehr zu den „Zebras“ aber bereits eine Absage. Er fühle sich nicht auf der Trainerbank, sondern im operativen Geschäft viel wohler, sei zudem zufrieden und glücklich bei Heracles Almelo.

Llambi: Radikaler personeller Schnitt ist notwendig

Unabhängig von der Nijhuis-Diskussion plädiert Llambi für einen radikalen personellen Schnitt. „Ich schätze Ingo Wald sehr“, so der 57-Jährige in Richtung des aktuellen MSV-Präsidenten. „Was er ehrenamtlich seit dem Zwangsabstieg, seit der Insolvenz für den Verein geleistet hat, ist enorm. Auch was er in den letzten beiden Jahren an Beschimpfungen ausgehalten hat, Respekt!““

Aber jetzt, so Llambi, müsse neu und perspektivisch gedacht werden. Dazu gehört für ihn trotz finanziell chronisch klammer Vereinskasse nicht nur, ab April mit Ulf Schott einen sportlichen und strategischen Berater zu installieren, sondern ein echter Sportvorstand.

Kann sich Llambi selbst einen verantwortungsvollen Posten beim MSV vorstellen? „Ich bringe mich ungern selbst ins Spiel“, sagt der gebürtiger Duisburger. „Ich wohne allerdings in Frankfurt und natürlich ist es auch eine Zeitfrage, aber reden kann man am Ende über alles.“