Duisburg/Oberhausen/Moers/Bottrop/Mülheim. Falsche Adressaten haben Jahresrechnungen des Mieterbunds Rhein-Ruhr in Duisburg und anderen Städten erhalten. So geht es nach der Panne weiter.

Die Anrufe und Beschwerden sind zuletzt weniger geworden – nicht mehr 800, sondern „nur“ noch bis zu 50 am Tag, sagt Sonja Herzberg vom Mieterbund Rhein-Ruhr. Doch der Super-GAU um Jahresrechnungen, die Nicht-Mitglieder in Duisburg, Oberhausen, Mülheim, Bottrop und Moers aufgrund einer technischen Panne fälschlicherweise erhalten haben, ist noch nicht verdaut.

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Die entsprechenden Schreiben sollten eigentlich all jene rund 3000 Mitglieder per E-Post bekommen, die dem Mieterbund kein SEPA-Lastschriftmandant erteilt haben, den Jahresbeitrag von 126 Euro automatisch abzubuchen – die Hälfte davon in Duisburg. Das Problem: Aufgrund einer nicht E-Post-konformen Vorlage im Mitgliederverwaltungssystem des Mieterbunds standen auf den Kuverts nur Straße, Hausnummer, Postleitzahl und Stadt, aber keine Namen.

Mieterbund-Panne: Rechnungsärger in Duisburg und anderen Städten

Nun stellt die Post nach eigenen Angaben nicht auf Verdacht zu. Sonja Herzberg vom Mieterbund teilt aber mit, dass bisher nur ein Postbote in Neukirchen-Vluyn insgesamt acht Briefe als nicht zustellbar an den Absender, „also an uns“, zurückgeschickt habe. „Es haben uns im Gegenzug etliche Nicht-Mitglieder – Hausverwalter, Firmen und Handwerker – kontaktiert, die die Schreiben fälschlicherweise bekommen haben“, so Herzberg.

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Postsprecherin Britta Töllner erklärt auf Nachfrage der Redaktion: „Nach ersten Rückmeldungen sind allein in Duisburg sehr wohl einige hundert dieser Briefe zurückgeschickt worden.“ Töllner weiter: „Weil auf einigen Kuverts aber offenbar auch kein Absender zu finden beziehungsweise zu erkennen war, gehen wir davon aus, dass viele Anschreiben in unserem Briefermittlungszentrum in Marburg gelandet sind.“

Briefe wirkten „wie Postwurfsendungen“

Sie habe sich zudem nun einige dieser Briefe zeigen lassen. „Sie sehen teilweise wie Postwurfsendungen aus, die dann auch einfach so eingeworfen werden können“, sagt die Postsprecherin. In welchem Ausmaß dies passiert sei, könne sie nicht sagen. „Aber unseren Zustellern ist in diesen Fällen kein Vorwurf zu machen.“

Der Mieterbund teilt mit, dass er bisher lediglich 100 Zahlungseingänge von Mitgliedern verzeichne, die die Schreiben mehr oder weniger zufällig doch erhalten haben müssen. „Darüber hinaus haben in ein, zwei Fällen leider auch Nichtmitglieder fälschlicherweise auf die Zahlungsaufforderung reagiert. Wir werden die Beiträge natürlich zurücküberweisen“, so Herzberg.

Außerdem versuche der Mieterbund derzeit, jenen Dienstleister in Berlin zu kontaktieren, der vor einem Jahr das neue Mitgliederverwaltungssystem samt einer nicht E-Post-konformen Vorlage erstellt hat. „Wir brauchen so schnell wie möglich eine technische Lösung, um die noch offenen Rechnungen ordnungsgemäß verschicken zu können“, sagt Herzberg. „Dies wird uns allerdings nicht vor Ende Februar gelingen.“

POST VERTEILT IM SCHNITT TÄGLICH 330 000 BRIEFE IN DUISBURG

  • Nach Angaben der Post werden in Duisburg im Schnitt täglich 330 000 Briefe von 220 Zustellern verteilt.
  • Aus ganz Deutschland landen demnach pro Tag 16 000 Briefe als nicht zustellbar im Briefermittlungszentrum in Marburg.