Duisburg. Verstöße gegen die Maskenpflicht und Verhandlungen mit der Polizei. Die Demo der Impfgegner in Duisburg lief zäh. Anmelderwechsel und Querelen.
Die Demo der Impfpflicht-Gegner hatte am Montag einige Hürden zu überwinden. Fast eine Stunde lang bremsten Polizei und Ordnungsamt die rund 350 Teilnehmer in Duisburg aus.
Diese standen dicht an dicht zwischen Rathaus und Salvatorkirche, Der Mindestabstand von 1,5 Meter wurde kaum eingehalten, viele hatten keine Maske auf, bliesen stattdessen in Trillerpfeifen, die zuvor großzügig verteilt wurden, wohl zur Umgehung der Maskenpflicht.
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Impfgegner-Demo in Duisburg: 33 Verfahren wegen Verstößen gegen die Maskenpflicht
Nach langen Debatten durfte der Zug los, unter der Bedingung, dass Anmelder Dennis Straub regelmäßig per Lautsprecher ermahnt, dass sich alle an die Hygieneregeln halten. Das gelang nicht wirklich: Insgesamt 33 Ordnungswidrigkeitenverfahren wegen Maskenverstößen wurden von den Einsatzkräften angestoßen. Eine Person wurde zur Feststellung der Personalien mit auf die Wache genommen, sagt Jacqueline Grahl, Pressesprecherin der Polizei.
Sieben Kilometer mit einer Schleife durch Hochfeld waren geplant. Nach vier Stunden, als nur noch ein Drittel der Demonstranten mitlief, wurde die Route durch den Versammlungsleiter abgekürzt.
„Ihr seid die mit dem gesunden Menschenverstand“
Straub hatte zuvor die Demonstranten am Alten Markt hinter dem Rathaus begrüßt. Nach seiner Einschätzung leide die Mehrheit der Bevölkerung an Psychosen und sei nicht mehr zu erreichen. „Ihr seid die mit dem gesunden Menschenverstand“, rief er. Freiheit sei das höchste Gut, seine eigene Mutter sei geimpft und das sei eben ihre freie Entscheidung. Umgekehrt gehöre es zur Freiheit dazu, wenn Redner der Partei Die Basis hier sprechen würden. Der ursprüngliche Anmelder Brackmann habe diese „nicht auf seiner Demo haben wollen“.
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Verschiedene Personen aus dem rechten Spektrum waren in dem Aufzug unterwegs, manche drohten unverhohlen den anwesenden Medienvertretern.
Querelen in Telegram-Gruppen
Die Demo stand schon zuvor unter keinem guten Stern. Ursprünglich hatte der Dinslakener Stefan Brackmann für den ganzen Januar Veranstaltungen angekündigt. Nach Querelen in Telegram-Gruppen, bei denen es unter anderem um die Umgehung der Maskenpflicht und Gewaltfreiheit ging, zog Brackmann die Anmeldung zurück. Kurzfristig meldete daraufhin Dennis Straub die Demo an. Er gehört zum Kreis der „Querdenker“ und hatte bereits die Demo vor dem Impfzelt am Hauptbahnhof angemeldet, die sich gegen die ersten Impfungen von Kindern richtete.